Die Idee war nicht brillant, aber ich fand sie gut: Wir steuern eine Kneipe an, von der wir uns nichts erwarten, setzen uns im Frühlingswarmwetter davor und trinken Bier. Dann kann die Kneipe noch so doof sein, lustig wird es trotzdem.
Das Café Brahms ist eine der Kneipen, die man nicht unbedingt kennen muss. Sie liegt verkehrstechnisch geschickt in Mühlburg, allerlei Straßen treffen sich bei ihr, und trotzdem handelt es sich um ein eher ruhiges Wohngebiet. Anders gesagt: Wenn man da nach 22 Uhr im Freien sitzt und ein wenig laut lacht, kann das für die Anwohner glatt eine Ruhestörung sein.
Nicht dass wir das wollten, aber lustig waren wir doch, und dadurch blieb es nicht immer leise. Die Kneipe ist nicht spannend: Es gibt einen Fernseher, wo ununterbrochen Fußball lief, es gibt einige Spielautomaten, und es gibt eine recht moderne Einrichtung – dazu die großen Fenster, und fertig ist eine Kneipe, in die man auch eine Cocktail-Bar mit Lounge-Atmosphäre stecken könnte.
So was geht in Mühlburg nicht gut, also hat man sich beim nicht hundertprozentig durchdachten Konzept auf die Kombination aus Bier und anderen Alkoholika sowie einigen Baguettes beschränkt. Die Küche probierten wir nicht, stattdessen hielten wir uns an die Alkoholika.
Zu vorgerückter Stunde goss mir jemand versehentlich so ein Crodino-Sekt-Gemisch über die Hose, die an diesem Tag ohnehin für die Wäsche reif gewesen wäre. Kein schlimmer Verlust also. Die anderen Getränke kippten wir uns zielsicher dahin, wo sie hingehörten. Und so wurde es ein – im wahrsten Sinne des Wortes – feuchtfröhlicher Abend im Brahms.
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