Als ich zum ersten Mal davon hörte, hielt ich es für eine gute Idee: In seinem eigenen Verlag p.machinery wollte Michael Haitel ein Sachbuch über PERRY RHODAN veröffentlichen. Es sollte innerhalb der Reihe »andro SF« erscheinen, sogar als erster Band dieser Reihe, und es sollte sich auf den Jubiläumsband 2500 beziehen.
Ich bin erst während meines einwöchigen »Urlaubs« dazu gekommen, mir das Buch genauer anzuschauen. Die letzten eineinhalb Jahre lag es in einem Stapel und wurde nicht gewürdigt; jetzt steht es im Regal, und ich fürchte, dass ich es dort die nächsten Jahre auch kaum anschauen werde.
Es ist nämlich kein gutes Buch, nein, es ist sogar ein überflüssiges Werk. Dabei sieht es gut und professionell aus: schickes Cover, sauberes Layout, ein sehr ordentliches Werk also. Bei 25,90 für 463 Taschenbuchseiten kann man das tatsächlich erwarten; der hohe Preis kommt von der niedrigen Auflage.
Neben kürzeren Texten von Hermann Ritter und Frank Gerigk, die eher satirischen Charakter haben, enthält das Buch vor allem Texte von Dr. Robert Hector. Der Mann ist klug und gebildet, und er ist PERRY RHODAN-Fan. Es fehlt ihm allerdings die Distanz zur Serie, in seiner Kritik ist er fannisch verbissen und wirkt humorlos.
Seitenweise werden die PERRY RHODAN-Zyklen nacherzählt, werden relevante Figuren erwähnt und Zusammenhänge zwischen der Wissenschaft und der Serie hergestellt. Das alles kann man anderswo lesen, etwa in den wunderbaren »Zeitraffer«-Bänden des SF-Clubs Universum, allerdings bekommt man dort nicht die permanenten Einwürfe des Autors mitgeliefert ...
Ach, ich muss das Buch nicht so ausführlich würdigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand wirklich lesen wird. Wer sich für PERRY RHODAN-Inhalte interessiert, bekommt im Netz oder im »Zeitraffer« wesentlich besseres Material; wer Tratsch und Klatsch mag, schaut in die einschlägigen Diskussionsforen.
Es bleibt ein Sachbuch, das keiner braucht und das auch inhaltlich schlecht ist. (Kapitel, die ich genauer gelesen habe, enthalten haufenweise Fehler; wenn's beispielsweise um Verlagsinterna geht, von denen der Autor keine Ahnung hat.) Wer's trotzdem mag, kann es sich ja über Amazon.de oder sonstwie übers Internet bestellen. Man ärgert sich bei der Lektüre nicht sooo sehr ...
1 Kommentar:
Auch hier könnte man die Buchdaten veröffentlichen - es soll ja Masochisten geben :) Wenn du also magst:
Michael Haitel & Robert Hector
2500 - Die fiktive Zukunft der Menschheit
p.machinery, Murnau, 2009, AndroSF1
ISBN 978 3 8391 1442 1
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