Es war ein sonniger Nachmittag im April; ich hatte meinen Heuschnupfen halbwegs unter Kontrolle und genoß die warme Luft in einem Straßencafé. Und während ich so da saß, den Blick auf die Menschen am nahe gelegenen Kinderspielplatz gerichtet, lauschte ich unabsichtlich dem Gespräch in meinem Rücken.
»Ihr glaubt ja gar nicht, wie schwer es ist, sich anständige Unterhosen zu kaufen«, erzählte eine Frau mit jung klingender Stimme, die ohne Dialekt-Einfärbung daherkam. »Ich finde, die Männer haben's da einfacher.«
Kurz überlegte ich mir, ob ich mich umdrehen und ins Gespräch mischen sollte. Aber ich hörte lieber zu, verstand allerdings nicht, was die andere Frau sagte.
»Ich denk' schon, ich such' mir jetzt 'nen Kerl hier in Karlsruhe«, sagte die Rednerin von vorhin.
»Wieso das denn?« fragte eine andere Stimme. »Was hat denn ein Kerl damit zu tun?«
Ich widerstand erneut dem Impuls, mich umzudrehen, wandte meinen Kopf aber so weit, daß ich aus den Augenwinkeln mehr saß. Es waren drei Frauen, die eine blond, die anderen dunkelhaarig, allesamt ein bißchen rundlich und etwa Mitte zwanzig. Sie aßen Eis und tranken Kaffee, und sie schienen sich bestens zu amüsieren.
Die Blonde war die mit dem Unterhosen-Tick. Sie beugte sich nach vorne. »Dann«, so sprach sie mit Bestimmtheit in der Stimme, »kann ich nämlich seine Unterhosen anziehen.«
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