Mal wieder ein wunderbarer Bericht über ein Punk-Festival in einer örtlichen Tageszeitung - in diesem Fall im »Solinger Tageblatt«. Ich verlinke den Artikel übers OX-Festival gern und empfehle ihn als »Gegengewicht« zu meinem eigenen Text: Der Autor dieses Artikels war anscheinend nicht auf derselben Veranstaltung wie ich.
Formulierungen wie die hier sind einfach Klasse: »Viele aus dem Publikum sahen nicht aus wie der personifizierte Bürgerschreck: Statt stacheliger Irokesen-Frisur und abgerissener Lederjacke trugen sie normale Klamotten und oft Halbglatze.«
Am besten ist aber der Teil des Artikels, in dem der Autor sich mir widmet. Er führte im Anschluß an meine Lesung ein kurzes Interview mit mir und biß sich vor allem am »Maschinengewehr, sing!« fest.
Der Text greife »die Vision einer verhassten Welt auf«, und es gehe darum, dass diese Welt mitsamt ihren Politikern und »Bullen« dann auch »lustvoll niedergemäht« werde. Das finde ich sehr amüsant, denn genau das steht ja im Text so nicht drin.
»Jeder Punk kennt das Gefühl, durch die Fußgängerzone zu gehen und alles um sich herum zu hassen«, zitiert der Bericht dann eine Aussage von mir, die ich so wohl auch gesagt habe. Laut Artikel hätten bei dem Text »einige Zuhörer die Stirn« gerunzelt; das habe ich selbstverständlich anders in Erinnerung.
Es ist tröstlich, daß die Journaille im Jahr 2009 noch immer so funktioniert wie vor dreißig Jahren, als Punk noch jung war. Und daß ich gegenüber einem Jung-Journalisten, der schätzungsweise zwanzig Jahre jünger ist als, offensichtlich als Bürgerschreck durchgehe, finde ich höchst skurril.
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