Ich war im Gespräch mit ganz normalen Menschen; weder politisch noch gesellschaftlich fallen sie irgendwie aus der Reihe. Sie wählen sicher demokratische Parteien und sind zu Hause sehr vernünftige Familienmenschen.
Wir kamen auf das Thema Indien, und von Indien aus ging's zur Religion, und ich prahlte mal wieder mit meinem angelesenen Halbwissen: »Indien ist das Land, in dem weltweit fast die meisten Moslems wohnen – nach Indonesien also die Nummer zwei.«
Da waren alle verwundert. Das wußte man nicht. Wer im Geschichtsunterricht aufgepaßt hat, bekam irgendwann mit, daß Indien anhand religiöser Linien von Pakistan getrennt wurde – oder andersrum.
Ich gab ein wenig Geschichtsunterricht-Vertiefung, sehr kurz gefasst: »Damals trennte man das, aber die Grenzen waren natürlich so, daß Millionen von Moslems im indischen Staatsgebiet blieben. Mittlerweile gibt's eine Milliarde Inder, davon sind gut hundert Millionen Moslems.«
»Aha«, sagte dann der eine Mann. »Die Moslems werden also immer mehr.«
»Na ja«, meinte ich, »die Inder insgesamt werden ja immer mehr.«
»Stimmt schon. Aber es werden immer mehr Moslems. Des isch jo wie bei uns.«
Die Dame nickte mit dem Kopf. »Genau. Immer mehr Moslems bei uns. Bald gibt's keine Deutschen mehr.«
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