Warum ich die erste Band am Donnerstag abend, 16. April, verpaßte, hat einen faulen Grund: Ich kam nicht aus dem Haus, war zu tranig, um gleich loszuflitzen. Dadurch verpeilte ich Liberty Madness, die an diesem Abend die Vorgruppe in der »Alten Hackerei« bildeten und - so erzählten mir einige - ziemlich klasse waren. Andermal vielleicht.
Danach aber D.O.A. aus Vancouver in Kanada, die ich zuletzt in den neunziger Jahren in Köln gesehen habe. Der nicht mehr taufrische Joey Shithead, der schon seit dreißig Jahren Punkrock macht, und seine deutlich jüngeren Mitstreiter, haben unlängst eine sehr gute Platte herausgebracht - und an diesem Abend bewiesen sie trefflich, daß alter Punkrock immer noch sehr überzeugen kann.
Die Band stieg gleich gut ein, das zweite Stück war auch sofort »World War Three«, und danach bollerte eine Mischung aus alten und Stücken ins Publikum. Vielleicht 80 oder hundert Leute waren nur anwesend, und nach einiger Zeit kam dennoch wachsend gute Stimmung auf. Es wurde ein wenig gepogt, ich wippte eifrig an meinem dezenten Stehplatz am Bühnenrand auf und ab, und einige Leute erwiesen sich als erstaunlich textsicher beim Mitsingen (ich kann ja maximal einige Refrains mitgrölen).
Das war großartig, und die Band schien die gute Stimmung auch zu spüren. Mehrere Zugaben wurden gegeben, darunter Cover-Versionen unter anderem von Johnny Cash; den Höhepunkt bildete dann ein ewig langes Stück, das von der schon lange zurückliegenden Zusammenarbeit der kanadischen Band mit der kalifornischen Punk-Legende Jello Biafra herrührt.
Tolle Band! Gutes Publikum! Solche Donnerstage lasse ich mir gern gefallen.
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