Mittlerweile darf er sich »Sir Terry« nennen, seinen Humor hat der britische Fantasy-Autor Terry Pratchett trotzdem nicht verloren. Allerdings weiß er auch, was er wert ist. Das bekamen die vielen Dichter zu spüren, die – wie er – zum Literatur-Festival nach Washington, DC, eingeladen waren.
Es gab nämlich Autogrammstunden. Und während bei Prachett die Leute um den Häuserblock herum anstanden, interessierte sich niemand für die Dichter und ihre Autogramme. »The poets weren't so lucky«, wird Pratchett im Fanzine »Ansible« zitiert.
Die Organisatoren wollten dann, daß er vorzeitig mit seiner Autogrammstunde aufhört, weil es »die Dichter beschäme«. Sehr netter Einwand. »Wir haben alle unsere Entscheidungen getroffen«, so Pratchett mit wenig feinsinniger Ironie. »Sie haben Poesie gewählt, ich kann ihnen nicht helfen.« Es stünden noch 600 Leute in der Schlange, und er fände es unfair, wenn er jetzt seinen Stift fallen ließe.
Das erinnert mich doch sehr an den SF-WorldCon in San Antonio. 1997 war's, ein PERRY RHODAN-Neustart in den USA wurde versucht, und Robert Feldhoff gab Autogramme. Er saß neben Terry Prachett, und die Schlange wand sich einmal durch das Kongresszentrum – die für Pratchett, nicht die für Robert Feldhoff und die anderen Autoren in der Reihe, für die sich niemand interessierte.
Aber mal ganz ehrlich: Dem Mann gönne ich seinen Erfolg.
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