06 Januar 2009

D.O.A. sind nicht altersmüde

Redet man von alten Punk-Bands, die noch aktiv sind, hagelt es häufig abschätzige Bemerkungen. Oder man sagt ihnen nach, daß sie jetzt »Punk für Erwachsene« spielen, oft ein Euphemismus für »waren früher mal gut, sind jetzt kreuzlangweilig, aber wir mögen sie immer noch«; das alles gilt nicht für Joey Shithead und seine D.O.A., die ich vor geschätzten 15 Jahren zum letzten Mal sah. Im »Rhenania« in Köln war das, aber das ist eine ganz andere Geschichte ...

Die neue Platte heißt »Northern Avenger«, und sie klingt erwachsen, aber eben nicht betulich. Okay, gelegentlich wird's ruhig, manchmal werden sogar ungewöhnliche Instrumente eingesetzt. Aber dann brettert die Band doch wieder los und haut ein Stück wie »Police Brutality« aus den Boxe, macht klar, daß man »Still a Punk« ist oder gibt eine ironische Hymne auf Kalifornien im »Golden State« ab.

Über alledem schwebt Joey Shitheads Stimme, die nach all den Jahren immer noch einprägsam und eigenständig ist, die man nicht mögen muss, die man aber nicht unbedingt vergißt. Keine Ahnung, ob diese Platte jetzt besser oder schwächer ist als die letzte – mir gefällt sie, ich höre sie oft im Auto, und nach einiger Zeit werden die Melodien richtig eingängig.

Für eine Band, die es seit 30 Jahren gibt, ist das erwachsen – aber eben nicht altersmüde.

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