Drei Wochen Krieg im Gaza-Streifen und drumherum, und ich habe in diesem Blog die Klappe gehalten. Dabei hat's mich oft genug gejuckt, meinen Senf abzulassen: wenn beispielsweise sogenannte friedliche Demonstranten das Klischee des kindermordenden und blutsaufenden Juden auspacken und »Kindsmörder« in die Luft blöken, oder wenn ein - zugegebenerweise sehr heftiger - Militäreinsatz als »Massaker« bezeichnet wird.
Es ist ein widerlicher Spiel, und es ist jedesmal das gleiche: Solange die Israelis still halten und sich abmurksen lassen, ist alles okay; sobald sie sich wehren, wird getobt. (Daß ihre Besatzungspolitik zu dem ganzen Mist beiträgt, steht auf einem anderen Blatt Papier.)
Besonders widerlich: das Genöle um die sogenannten palästinensischen Flüchtlinge. 1948 wurden rund eine Dreiviertelmillion Araber vertrieben oder flüchteten; seither hausen ihre Nachkommen in den Lagern. Niemand redet von den rund 700.000 bis 800.000 Juden, die aus der arabischen Welt vertrieben wurden - na klar, die wurden auch einigermaßen integriert.
Ausnahmsweise hat Henryk M. Broder mal auf Spiegel-Online einen Kommentar geschrieben, dem ich zustimmen kann. Lesenswert. Und wer's gern ein bißchen intellektueller hat, lese bitte, was der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy zum selben Thema sagt. Die können das besser als ich.
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