»Kultur im Krankenhaus«, so heißt eine Reihe im Kreiskrankenhaus Freudenstadt. In dieser treten in unregelmäßigen Abständen auch Autoren auf, die aus ihren Werken vorlesen. Am Mittwoch, 30. Juli 2008, war ich dran - abends um 20 Uhr in der Caféteria des Krankenhauses.
Ein seltsames Gefühl für mich: Obwohl ich schon einige Dutzend Lesungen gegeben habe, war meine Geburtsstadt nicht auf meiner bisherigen Landkarte. Entsprechend nervös tanzte ich deshalb auch im Krankenhaus an.
Rund zwanzig Leute fanden sich tatsächlich ein; einige waren mir persönlich bekannt, andere erinnerten sich an mich »von früher«. Darunter war eine Frau, die mir früher im Frisörgeschäft die Haare geschnitten hatte (muß rund 25 Jahre her sein), oder ein Ehepaar, das meine frühesten Gehversuche als Jung-Autor im Großraum Freudenstadt miterleben mußte (dazu andermal mehr).
Ein Mann mit grauen Strähnen im Vollbart und schütterem Haupthaar gab sich als jemand zu erkennen, mit dem ich in der Oberstufe in einer Schülerzeitung mitgewirkt hatte. Peinlich aber wahr: Ich erinnerte mich weder an ihn noch an die Schülerzeitung; meine gymnasialen Oberstufenjahre habe ich größtmaßstäblich verdrängt, wie mir scheint.
Ich las aus meinem Buch »Das Tier von Garoua«, so war ich schließlich auch angekündigt worden; insgesamt gab ich vier Geschichten zum besten, allesamt die kürzeren aus dem Buch. Ein bißchen Malawi, ein bißchen Kamerun, ein bißchen Togo und noch ein bißchen Kamerun. Dazwischen redete ich viel, erzählte irgendwas und beantwortete Fragen.
Nach eineinhalb Stunden war alles vorüber; ich redete mit den Leuten und signierte einige Bücher. Mein Gastspiel in der »alten Heimat« war somit erfolgreicher verlaufen, als ich gedacht und anfangs befürchtet hatte.
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