Es ist schon wieder fast zwei Wochen her: Am Samstag abend, 2. August, gingen wir auf das italienische Jazz-Festival in der Villa Celimontana. Die muss man nicht unbedingt kennen, wenn man noch nie in Rom war – wir taten's ja auch nicht. Aber ich bin sicher, daß ich den schönen Abend nie vergessen werde.
Die Villa Celimontana liegt, wie der Name schon andeutet, auf dem Celio-Hügel, der einige hundert Meter unweit des Colosseums und des Forum Romanum beginnt; mitten im klassischen Viertel der italienischen Hauptstadt also. Die Villa selbst sieht aus, als sei sie irgendwann im 17. Jahrhundert erbaut worden, und liegt in einem wunderschönen Park mit großen Bäumen.
An diesem Samstag abend war das alles beleuchtet; die Bäume wurden von unten angestrahlt, was ihnen in Verbindung mit den überall herumstehenden alten Gebäuden ein beeindruckendes Aussehen verlieh. Das Jazz-Festival selbst fand in einer Art Arena statt: Die Bands spielten auf einer Bühne, das Publikum saß auf Rängen.
Wir fanden einen kleinen Tisch mit Barhockern, ein bißchen weiter hinten, bestellten eine Flasche Wein und ließen alles auf uns zukommen. Den Preis von neun Euro pro Nase hätte ich ja glatt schon für das Areal und die Stimmung bezahlt ...
Die Haupt-Band gehörte nach den Plakaten zu den bekannteren Kapellen Italiens: vier Männer, die sehr gefälligen Jazz spielten, Kontrabass und Schlagzeug, Gitarre und diverse Saxophone. Das war nicht sehr aufgeregt und kam beim – im übrigens sehr gut gekleideten – Publikum bestens an; immer wieder wurde fleißig applaudiert. Auch mir gefiel das, es paßte alles.
Im Verlauf des schwülwarmen Abends zogen Wolken auf, die buchstäblich durch die Baumwipfel zogen, Nebelschwaden und feine Wolkenschleier also, die von den Lampen angestrahlt wurden. Mein Weinglas wurde feucht, meine Haut fühlte sich schmierig an, eine ganz seltsame Stimmung, und dann verschwanden die Wolken wieder, und der Himmel zeigte sich von seiner schönsten Stern-Seite.
Danach gab es noch eine Newcomer-Band, die eine Mischung aus Jazz und Rock-Musik spielte. Gar nicht mal schlecht, aber für den Geschmack des Publikums wohl zu rockig. Wir mußten eh verschwinden, weil wir noch eilen mußten, um die letzte Metro zu bekommen.
Rom ist schon klasse, und das Jazz-Festival ist auch für jemanden ein Erlebnis, der keine Ahnung von Jazz-Musik hat ...
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