21 September 2021

Die frühen 80er-Jahre in Comic-Krimis

Schon in meiner ganz frühen Comic-Phase mochte ich die »Rick Master«-Comics. Der junge Detektiv Rick Master ermittelte auf unkonventionelle Art: Eigentlich war er ein Journalist – ein Beruf, den ich schon damals aufregend fand –, aber er half der Polizei. In diesem Alter hatte ich noch nicht das gestörte Verhältnis zur Polizei, das ich später entwickeln sollte.

Die ersten Geschichten um Rick Hochet, wie der junge Mann anfangs hieß, wurden 1955 in der Zeitschrift »Tintin« veröffentlicht. Ich las zum »Rick Master« ersten Mal in den 70er-Jahren. In den 80er-Jahren kaufte ich mir ein Dutzend der einzelnen »Rick«-Bände, die bei Bastei erschienen.

Aber es sollte bis ins Jahr 2018 dauern, bis ich mit einer systematischen Lektüre von »Rick Master« anfing. Die prachtvolle Gesamtausgabe wird seit Herbst 2017 vom Splitter-Verlag veröffentlicht.

Der Band zwölf dieser Ausgabe – zuletzt gelesen – präsentiert Geschichten, die erstmals in den 80er-Jahren veröffentlicht wurden. Sie sind vom Zeitgeist dieser Jahre geprägt: Zwar gibt es keine coole Pop-Musik, und die düsteren Seiten der 80er-Jahre wie Kriege, Krankheiten und Katastrophen werden ausgespart – trotzdem sind die Kleidung und der »härtere Stil« der Geschichten eindeutig.

»Der schwarze Tod« wurde 1981 erstmals in den Handel gebracht; dabei handelt es sich um einen echten Krimi, in dem ein Mordkomplott verhandelt wird. Wie es sich für einen Krimi gehört, liegen die Wurzeln des Konfliktes tief in der Vergangenheit der Figuren. Die Handlung wird entsprechend schlüssig hergeleitet,

»Der Blutpfeil«, erstmals 1982 publiziert, ist sehr klassisch: eine Vermischung aus Familiendrama und Verschwörungsgeschichte. Es gibt einige mysteriöse Horror-Szenen, doch der schlaue Detektiv Rick Master findet natürlich heraus, dass ein ganz normaler Verbrecher hinter allem steckt.

Ein wenig Horror gibt es auch in »Im Bann des Voodoo«. Die Geschichte erschien erstmals 1982 und bringt moderne Aspekte – in diesem Fall ist es ein Bauherr, der seine Kunden zu betrügen scheint – mit Magie ins Spiel. Hinter allem Bösen steckt natürlich ein Verbrechen und die phantastischen Elemente sind Lug und Trug, doch in der Darstellung geht die Comic-Serie sehr in Richtung Phantastik.

Die Geschichten sind klassisch, sie halten die damaligen Regelungen des Jugendschutzes ein, es gibt also keine Brutalität. Sowohl die Zeichnungen als auch die Dialoge sind also sauber, trotzdem handelt es sich stets um Mordfälle, die aufgeklärt werden.

Ich mochte die Lektüre sehr – es war wie eine Zeitreise in die frühen 80er-Jahre. Eine tolle Edition, bei der ich mich auf die weiteren Bände freue!

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Wer sich ein wenig über Band zwölf der »Rick Master«-Gesamtausgabe informieren möchte, schaue sich die Informationen sowie die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages an:
https://www.splitter-verlag.de/rick-master-gesamtausgabe-bd-12.html