Im August 1984 kam die zehnte Ausgabe des Fanzines SAGITTARIUS heraus. Wie hoch die Auflage des im A4-Format veröffentlichten Heftes war, weiß ich nicht mehr: irgendwo zwischen 500 und 1000 Exemplaren. Das Themenheft wurde von Günther Freunek – der sicher die meiste Arbeit damit hatte –, meiner Schwester und mir herausgegeben. Ich fand damals, dass es neue Maßstäbe in Sachen Optik und Inhalt setzte.
Klar würde ich so ein Titelbild heute nicht mehr veröffentlichen. Es stammte von Olaf O. Manke, wir fanden es gut, und über Sexismus dachte unsereins damals einfach noch nicht nach. Und für ein »Magazin für fantastische und andere Literatur« waren solche Motive in den 80er-Jahren normal. (Das macht es nicht besser, erklärt aber vielleicht den Zusammenhang.)
Das Heft selbst hatte einen Inhalt, den ich immer noch gut finde. Klar gibt es die üblichen Beiträge: kritische Artikel über Fantasy, Zeichnungen und ein Comic, zwei Kurzgeschichten, aber vor allem einen umfangreichen Sekundärteil. Günther hatte die Idee gehabt, einige prominente Leute zu ihrer Meinung zur Fantasy-Literatur zu befragen: Autoren wie Hans Kneifel oder Carlos Rasch – beide leider schon verstorben –, die wir sehr schätzten, antworteten ebenfalls darauf wie Publizisten wie Jörg Weigand oder Franz Rottensteiner, die für uns Autoritäten waren. Mit Brian W. Aldiss und Poul Anderson hatten wir zwei echte »Promis« im Heft.
Mit seinen 36 Seiten im A4-Format lag das Heft damals richtig gut in der Hand. Es war die letzte Schwarzweiß-Ausgabe, danach machten wir mit Farbe weiter …
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