Irgendwann in den frühen 90er-Jahren hatte ich keine Lust mehr auf den Sound aus New York, vor allem nervte mich die großkotzige Szene, die ich damit verband. Das aber ist schon wieder so lange her, dass ich mich neuerdings wieder des bratzigen Sounds erfreuen kann, der Ende der 80er-Jahre aus dem »Big Apple« herüberkam.
Da kommt mir Brain Slug gerade recht. Die Band veröffentlichte im Dezember 2011 eine EP, die auf 410 Exemplare limitiert war – zumindest sagte es das Label – und fünf knackige Hardcore-Stücke enthielt. Dabei ließen es die Burschen, die nicht aus einem der angesagten Szeneviertel, sondern aus Long Island kamen, ordentlich krachen.
Gleich zu Beginn gibt es eine Rückkopplung, dann poltert die Band los, zuerst ein wenig behutsam und rockig. Das ist nicht unbedingt Hochgeschwindigkeits-Sound, sondern manchmal ein zäher Rhythmus, der sich langsam steigert, durchaus rüpelig und so doch nach New York klingend.
Was ich bei den Texten nicht vermisse, ist die Großspurigkeit der ollen New Yorker, und ich vermisse ebensowenig das dauernde »Unity« und »Brotherhood«. (Das hatte Ende der 80er-Jahre sicher seine Bedeutung, wurde dann aber viel zu schnell zu einer Mode.)
Statt dessen gibt es wütenden Auf-die-Fresse-Hardcore, der beispielsweise beim Titelstück »Distort New York« zu einem Wutausbruch von 52 Sekunden führt. Hat was!
1 Kommentar:
Das Gute ist ja: Auch Brain Slug sind auf Bandcamp vertreten. Hardware Records aus Osnabrück hat dort die Stücke der EP eingestellt.
Hört’s euch selbst an:
https://hardwarerecords.bandcamp.com/album/brain-slug-distort-new-york-7
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