Der Schriftsteller John Fante ist einer der Autoren, die ich seit vielen Jahren vom Namen her kenne, von denen ich aber noch nie etwas gelesen habe. Und deshalb freute es mich, als ich dieser Tage endlich den Spielfilm »Ask The Dust« ansehen konnte. Filme über Schriftsteller und Journalisten mag ich eh, und auf diesen war ich besonders gespannt.
Die Hauptperson ist Arturo Bandini, ein junger Amerikaner aus italienischer Familie, der davon träumt, ein großer Schriftsteller zu werden. Gespielt wird er von Colin Farrell, der die Rolle mit träumerischem Blick gut hinkriegt. Er sitzt an seiner Schreibmaschine, er hat praktisch nie Geld, und er lebt in einem eher schlichten Hotel. Dann lernt er die attraktive Mexikanerin Camilla Lopez kennen, die von Salma Hayek gespielt wird.
Die beiden streiten sich, dann lieben sie sich; sie leben zusammen, sie haben leidenschaftlichen Sex, sie trennen sich. Es ist eine große Liebes- und Drama-Geschichte, und sie braucht ihre Zeit.
Das ist auch die große Schwäche des Films. »Ask The Dust« ist nicht spannend, sondern er zieht sich. Wenn man sich auf den Streifen einlässt, packt er einen zwar irgendwann, doch die inhaltlichen Schwächen sind eindeutig. So wird nicht klar, welche Rolle ein Trunkenbold – gespielt von Donald Sutherland – oder eine seltsame Frau eigentlich haben. Sie wirken wie Stichwortgeber, die man auch ersatzlos hätte aus dem Film streichen können.
Die dreißiger Jahre in Kalifornien werden allerdings klar vermittelt, die Diskriminierung von Mexikanern ist allgegenwärtig und wird mehrfach thematisiert. Dagegen sehen die Träume des jungen Schriftstellers fast ein wenig naiv aus.
Der Film stammt aus dem Jahr 2006, der zugrunde liegende Roman entstand 1939. Ich fand den Film ein wenig arg gezogen, aber gut – es schadet nicht, wenn man ihn gesehen hat, aber es ist kein Muss. Mich hat er dazu gebracht, dass ich mir endlich mal einen Roman von John Fante besorgen möchte. Es wird wohl endlich Zeit …
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