Das hätte ich nie geglaubt, wenn es mir vor einigen Jahren jemand erzählt hätte: Ich habe in relativ kurzem Zeitraum alle neun Staffeln der amerikanischen Comedy-Serie »How I Met Your Mother« angesehen. Ich betrieb kein brutales »Binge Watching« an einem Wochenende, trotzdem ging es recht schnell, bis ich die Staffeln durch hatte.
Für Leute, die ständig an irgendwelchen Serien kleben, ist »How I Met Your Mother« sicher ein alter Hut. Entweder haben sie diese Serie eh schon hinter sich gebracht, oder sie fanden sie von Anfang an doof. Ein echtes Zwischending sollte es da nicht geben, denke ich. Mir ging es so, dass ich bei verschiedenen Versuchen in den Zehner-Jahren, in die Serie reinzugucken, immer schnell wieder raus war: zu albern, zu sehr auf die Effekte getrimmt. Ich verstand den Witz nicht – vielleicht war es für mich einfach noch nicht an der Zeit.
Mittlerweile erkannte ich aber, wie gut die Serie geschrieben war. Klar, man darf nicht zu sehr über Klischees und die oftmals bescheuerte Darstellung von Frauen nachdenken. Auch die Tatsache, dass alle fünf Hauptfiguren typische weiße Mittelstandsamerikaner sind, würde man heute zu Recht kritisieren. Ignoriert man das alles und lässt sich auf die Geschichte ein, macht sie einfach Spaß.
Nicht jede Folge ist gelungen, nicht jeder Dialog funktioniert wirklich. Die Qualität konnte ich vor allem deshalb nicht bewerten, weil ich die Serie in der deutschen Übersetzung anguckte. Schon klar: Das Original ist immer vorzuziehen.
Aber ich wollte abends ab und zu mal lachen und nicht einen privaten Englisch-Volkshochschulkurs mit mir selbst veranstalten. Das hat die Serie wunderbar geschafft. Ich glaube nicht, dass ich sie mir noch einmal ansehen werde – aber ich hake sie unter »gelungene Unterhaltung« ab.
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