Die aktuelle Platte von Oiro macht mich ratlos – denn eigentlich mag ich die Band aus Düsseldorf ja. Aber »Mahnstufe X« hat bei mir nicht gezündet, obwohl ich sie mehrfach anhörte.
Die Platte geht ja ganz gut los: Ein Stück wie »Fahr zur Hölle MPU« packt mich sofort, das treibt, das knallt, das ist bei aller Ironie im Text einfach guter Punkrock. Aber so etwas wie »Die meisten Unfälle passieren im Krieg«, dem letzten Stück der Platte, ist textlich sehr kryptisch – ich hab's nicht kapiert – und musikalisch undefiniert: irgendein IndieSchrott-Geschrammel ohne Melodie und Energie, das vor sich hinlangweilt.
Zwischen diesen zwei Polen bewegt sich die ganze Platte. Ich weiß schon, dass die Band nicht gerade auf Deutschpunk festgelegt ist und das Genre eher ironisch betrachtet. Aber hier finde ich das Gesamtkonzept einfach lahm. Ich hatte beim Anhören zeitweise das Gefühl, als bildeten die Stücke eine Gerade, die schräg im Koordinatenkreuz steht: anfangs mit ansprechender Musik, am Ende mit langweiligem Gedöns.
»Mahnstufe X« kam im Februar heraus. Vielleicht hätte ich mir die Band auf ihrer Tour ansehen sollen, das hätte mein Verhältnis womöglich verändert. Aber 2020 gab es keine Touren, Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Und so bleibt die Platte für mich als ein Gesamtwerk stehen, das mich schlicht irritiert.
1 Kommentar:
Wie es sich gehört, ist die Band OIRO auch bei Bandcamp zu finden. Man kann sich dort auch völlig legal die aktuelle Platte mit dem Titel »Mahnstufe X« anhören und herunterladen. Hier:
https://oiro.bandcamp.com/
Die Platte ist bei Flight 13 erschienen. Und nur dort kann man sich auch das super-limitierte Vinyl kaufen. Hier geht's zum Shop des Labels:
https://www.flight13.com/oiro-mahnstufe-x/137451
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