Ya-Ha! stammen aus München, und mir war die Band – oder das Projekt – bislang nicht bekannt; das liegt sicher daran, dass ich keine einschlägigen Musikzeitschriften lese. Es handelt sich im Prinzip um einen Mann und eine Frau, die sich bei Auftritten und so mit Leuten an den Instrumenten verstärken; er verdient sein Geld bei der Band Blumentopf, die kommerziell ja durchaus erfolgreich ist.
Mit Ya-Ha! machen die beiden eine Mischung aus dem Electroclash der Nullerjahre und der rotzig-elektronischen Neuen Deutschen Welle zu Beginn der 80er-Jahre; der Sound wechselt zwischen rotzig und melodisch, immer mal wieder wird ein Schuss Punk in die Mixtur geschmissen, und darüber knallt der stets ein wenig hektische und atemlose Gesang der deutsch-amerikanischen Sängerin.
Ich habe die Platte »Überdosis du« der Band erhalten, die bereits 2010 aufgenommen wurde. Die Texte sind teilweise sehr clever; es geht oft um die Einsamkeit und das Ausgehverhalten von Großstädtern, in »fake coco chanel« wird das Sich-Aneignen von falschen Statussymbolen thematisiert. Der Synthesizer blubbert und bollert, die Gitarre sägt, der Drumcomputer poltert im Hintergrund – das ergibt eine gelungene Mixtur.
Interessant.
1 Kommentar:
In Ergänzung zur Plattenbesprechung könnt ihr euch hier noch das coole Stück »Fake Coco Chanel« anhören:
http://www.youtube.com/watch?v=icIPoYjxLZw
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