05 April 2013

Aktenzeichen Illegal

Wie habe ich mir eine Zukunft vorzustellen, in der die Menschheit zwar ins All vorgestoßen ist und eifrig die Planeten des Sonnensystems bereist, aber zwei Machtblöcke vorherrschen und mit ihrer Konfrontationspolitik für ständige Probleme sorgen? Das ist einer der Fragen, von denen die Science-Fiction-Serie »Marc Brandis« in den 70er-Jahren beherrscht wurde – damals waren das preiswerte Jugendbücher.

Längst kommen die klassischen Romane als hervorragend gemachte Hörspiele heraus, und ich habe mir endlich die Folge 15 angehört. Die trägt den Titel »Aktenzeichen: illegal« und kam schon im Sommer 2011 in den Handel – aber gute Hörspiele überaltern ja ebensowenig wie gute Romane.

Es geht um eine Liebesgeschichte, die kompliziert ist: Die junge Frau, in die sich ein Raumfahrer aus der Crew von Commander Mark Brandis verliebt, ist Chinesin und ein Opfer der strikten Ein-Kind-Politik. Sie kam als »zweites Kind« auf die Welt, gilt damit als »nicht lebend« und soll an die chinesische Regierung ausgeliefert werden – dann droht ihr wahrscheinlich der Tod.

Brandis und seine Kameraden sind natürlich dagegen und fangen eine Art Doppelspiel an. Das kennt man ja schon, denn Brandis muss sich immer wieder zwischen seinen Pflichten und seiner Moral entscheiden.

Wie bei den bisherigen »Brandis«-Hörspielen auch, hat die Mannschaft um Balthasar von Weymann astreine Arbeit abgeliefert: Die Dialoge sind spannend, die Handlung wird rasant erzählt, die Geräusche und Effekte sind stets passend. Dabei entsteht ein Hörspiel, das sich auch für Erwachsene sehr spannend gestaltet und recht weit von den Jugendbuch-Originalen der 70er-Jahre ist.

Klasse gemacht – ich bin echt ein Fan der Reihe geworden!



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