01 Oktober 2010

Drei Stück Orange

Eigentlich sollte der Donnerstag, 30. September 2010, ein ruhiger Tag werden. Doch die aktuelle Tagespolitik sorgte dafür, dass meine Laune im Verlauf des Nachmittags immer mieser wurde: Das derbe Vorgehen der Polizisten im Stuttgarter Schlossgarten sowie die offensichtlichen Lügen der Politiker und Polizisten, die ich über die Medien und Twitter verfolgte ... es war alles nicht auszuhalten.

Ich überlegte mir, spontan nach Stuttgart zu fahren, um an der Demonstration teilzunehmen. »Keine gute Idee«, wurde mir beschieden. »Sonst fehlt dir hinterher auch ein Auge, oder sie stecken dich in den Knast.«

Also blieb ich in Karlsruhe. Nachdem ich das brillante »heute«-Interview mit dem baden-württembergischen Innenminister Heribert Rech gesehen hatte, musste ich doch auf die Straße – hinaus in den Nieselregen.

Der Kronenplatz in Karlsruhe glitzerte im Licht der Straßenlampen, aus den Fenstern des »Jubez« drang laute Musik. Doch zuerst mussten wir im »Kaiser-Grill« ein halbwegs vernünftiges und vor allem preislich herausragendes Abendessen zu uns nehmen.

So waren wir gestärkt, um in das »Jubez« zu gehen. Spät, aber immerhin. Die erste Band hatte verpasst, aber auf der Bühne standen noch Orange. Von denen bekamen wir die Zugabe mit, die letzten drei Stücke.

Das gefiel mir ziemlich gut. Zwar war mir die Gitarre ein bisschen zu »funkig«, aber damit war zu rechnen, dafür überzeugten der Basser und der Schlagzeuger; der Sänger konnte zudem gut singen. Ordentliche Rock-Musik also, kein Punk oder Hardcore, aber immerhin schmutzig gespielt und mit leichtem Grunge-Einfluss. Schön!

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