Erinnerungen an die Südfrankreich-Tour im Juni 2010
Es war der letzte »komplette« Tag unseres Aufenthalts in Cannes und Umgebung, und wir beschlossen, uns endlich die Inseln südlich der Stadt anzuschauen. Zumindest eine der Lerins, wie die Inseln heißen, und zwar genau diejenige, die wir an jedem Morgen sahen, wenn wir aus unserer winzigen Wohnung herauskamen und die fünfzig Meter zum Strand zurücklegten.
Mit der Fähre ging es hinüber nach Sainte Marguerite, der größten der Lerins-Inseln. Sie ist einen auf drei Kilometer groß und sieht aus wie ein sehr spitz zulaufendes Ei, das auf der Seite liegt – wer sich das jetzt nicht vorstellen kann, möge die Beschreibung ignorieren.
Es gibt ein altes Fort, direkt daneben gibt es Restaurants und andere Möglichkeiten, sich den Wanst vollzuschlagen. Das ließen wir sein, stattdessen begannen wir mit einer Wanderung. Wir spazierten einmal rings um die Insel, was eine Strecke von vielleicht acht Kilometern entsprach, gingen dabei aber vor allem über die Steine am Strand oder fotografierten uns gegenseitig bei irgendwelchem Unfug.
Es tat richtig gut, nach den Tagen in der Stadt die frische Luft des Mittelmeers zu erspüren. Der Duft, der von den Bäumen des dichten Inselwaldes aufstieg, die schmalen Hohlwege, die aussahen, als schriebe man das 18. Jahrhundert und gleich kämen irgendwelche Musketiere um die Ecke, die warme Luft und die strahlende Sonne am Himmel – es war ein wunderbarer Spaziergang.
Einigermaßen erschöpft hüpften wir selbstverständlich später ins Wasser, um die frische Meeresbrandung zu genießen. Und fast hätten wir die letzte Fähre zum Festland verpasst, weil wir natürlich nicht schlau genug gewesen waren, eine Uhr einzupacken. Aber es ging alles gut – und seither habe ich Insel Sainte Marguerite als schönes Domizil im Hinterkopf.
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