»Welche Literatur in den Ladenregalen steht und beworben wird, das liegt immer seltener in der Hand der Verlage.« Mit diesem Satz beginnt ein durchaus lesenswerter Artikel der »Süddeutschen Zeitung«, dessen Lektüre ich nur empfehlen kann.
Er zeigt in eindrucksvoller Art und Weise, wie sehr eine Buchhandlungskette wie die »Thalia« immer stärkeren Einfluß auf den Buchhandel gewinnt. In Karlsruhe kann ich mich davon selbst überzeugen: Der »Buch-Kaiser«, ehemals meine Lieblingsbuchhandlung, ist so gut wie weg.
Ich kann also jetzt in die normalen Buchhandlungen gehen, wo ich auf teilweise sehr versnobt wirkende Händler stoße, die sich wundern, wenn unsereins Trivialliteratur kauft, oder ich gehe gleich zur »Thalia«. Zumindest die Auswahl an Bestsellern ist da riesig ...
Daß die Branche an ihrem Niedergang zumindest teilweis selbst schuld ist, belegt unabsichtlich der vorliegende Artikel. Wer allen Ernstes davon ausgeht, man müsste als ein »in der Literaturbranche tätiger« Namen wie Hans Henny Jahnn und Warlam Schalamow kennen (ich habe die noch nie gehört, ähm), steht zumindest auf einem sehr großen Podest.
Mein liebster Vergleich in dem Artikel ist allerdings der, wenn Paulo Coelho mit »süßestem Marzipan« verglichen wird. Schöner hätte ich es selbst nie sagen können. Manchmal sind die intellektuellen Feuilleton-Redakteure doch für einen guten Vergleich zu haben.
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