Jeden Tag gab es auf der Frankfurter Buchmesse ein spezielles Fanzine. Das hieß natürlich nicht so, sondern nannte sich »Frankfurter Allgemeine - Zeitung zur Buchmesse«, wurde von der FAZ-Redaktion herausgegeben und gratis verteilt.
Wann immer ich die Chance hatte, holte ich mir eine von den Ausgaben, nahm sie nach Hause und las sie dort durch; auf der Messe selbst fehlten Zeit und Muße. Und die Lektüre lohnte sich auf jeden Fall.
Was die FAZ-Kollegen machten, war eine typische Fanzine-Mischung: Party- statt Konzertberichte, viele Fotos (nur eben von Autoren und Verlagsmenschen und nicht von Bands), einige längere Texte und Interviews, viel Tratsch und Klatsch. Das ganze wurde sehr humorvoll und mit einem fetten Augenzwinkern präsentiert - so eine Mischung aus Plastic Bomb und Entkettet also und das für eine andere Szene.
Ich genoß die Lektüre sehr, stecke die Exemplare allerdings trotzdem nicht in die Fanzine-Sammlung, sondern in den Papierkorb. Man verzeihe mir, aber es ist dann eben doch »nur« eine Zeitung. Die FAZ hat sich für mich damit aber endgültig aus der Klischee-Falle konservative Männer befreit ...
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