Der Kollege Frank Borsch und ich standen nach der Pressekonferenz ein wenig unschlüssig herum, während die Filmleute ihre Kamera einpackten. Die Interviews waren fertig, und natürlich hatten wir von den angebotenen Schnittchen so gut wie nichts abbekommen; das ist einer der Probleme, wenn man der »Star« einer Pressekonferenz ist und anschließend die Journalisten alles an Käsebrötchen verdrücken und gehässigerweise eine Handvoll an Schinken- udn Wurstbrötchen übrig lassen.
»Ich hab' gleich wieder einen Termin«, sagte er. »Halb vier am Bahnhof treffe ich mich. Lass uns mit der S-Bahn hinfahren.«
Noch während ich zustimmen wollte, brach ein fieser Regen über Hamburg herein. Spontan entschlossen wir uns zum »Spesenmachen« und enterten ein bereitstehendes Taxi direkt vor dem Hotel. Und so gelangten wir fast trocken in den Hauptbahnhof.
Und dort packte uns der Hunger. Während der Regen auf die Stadt herunterprasselte, entschlossen wir uns kurzerhand, im Bahnhof und in den Unterführungen zu bleiben, um dort etwas zu essen. Wir landeten in der »Fressmeile« der Wandelhalle, und nach einigem Zögern saßen wir an der Theke eines Pizza-Imbisses, bestellten, wurden rasch beliefert und futterten.
Es war definitiv eine der schlechtesten Pizzen meines Lebens: Geschmacklos war sie, mit billigstem oder gar künstlichem Käse bestreut, immerhin so halbwegs vegetarisch. Danach stieß ich mehrfach auf und hatte Verlangen nach einem Schnaps.
Ich entschied mich dann doch dafür, mit dem Zug nach Hause zu fahren und still im Abteil vor mich hinzuleiden. Was die kulinarischen Genüsse anging, so hatte es Hamburg an diesem Tag mit mir verschissen.
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