Was zwanzig Jahre bedeuten, macht mir immer wieder ein Blick in den Spiegel klar: Ich sehe nun mal nicht mehr so aus wie Mitte zwanzig ... Das geht anderen Leuten auch so, und davon konnte ich mich am Sonntag, 19. Juli 2009, überzeugen.
In der »Alten Hackerei« spielten SNFU aus Vancouver, Kanada. Die Band hatte ich 1989 (?) in Herrenberg schon mal gesehen, dann Mitte der 90er Jahre noch einmal in Karlsruhe. Bei dem Konzert in Herrenberg, in einem völlig überfüllten Jugendzentrum, hatte der Sänger eine beeindruckende Show hingelegt, an die ich mich noch heute erinnere: mit Salti und angedeuteten Karateschlägen, mit wildem Gehüpfe und schrägen Ansagen.
Schräge Ansagen gab's auch am Sonntag abend, Gehüpfe eher weniger, und aus dem ehemals sehr sportlich wirkenden jungen Mann ist ein langhaariger Mann mit zahnlos-nuschelnder Stimme geworden. Singen kann er allerdings immer noch.
Ich kam zu spät, weil ich erst am Abend aus München zurückgekommen war; als ich eintraf, spielte die Band bereits, war aber eher bei den langsamen Stücken angelangt. Nach und nach wurden die Stücke schneller, und während das Publikum weniger wurde (die meisten mußten am nächsten Tag aufstehen), gefiel's mir immer besser.
Frenetischer Jubel der paar Dutzend Besucher trieb die beeindruckende Live-Band von Stück zu Stück, ich zappelte ein wenig im 80er-Jahre-Slamdance-Stil herum (macht heute ja echt keine Sau mehr, aber paßt zu SNFU) und freute mich wie ein kleines Kind. Ein Super-Konzert, das mir viel Spaß machte – die Band ist immer noch klasse, auch wenn der Sänger eben nicht mehr so aussieht wie Mitte oder Ende der 80er Jahre.
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