Es war eigentlich eine gute Idee: Meine zwei Begleiterinnen und ich bewaffneten uns mit drei Weingläsern und einer Flasche Vinho Verde; damit gingen wir an den Brunnen, entzündeten einige Kerzen, damit die Fliegen zumindest ein wenig abgewehrt wurden, tranken Wein und unterhielten uns leise.
Zwei Besoffene torkelten halbnackt durch den Brunnen; der eine stellte lallend fest, daß die »Tauchtiefe nur fünfzig Zentimeter« beträgt. Sie lachten laut und waren fröhlich, ignorierten uns aber völlig.
Aus einer anderen Gruppe von Menschen, die Musik hörten, löste sich irgendwann einer und torkelte zu uns herüber. Er trank Bier aus einer Plastikflasche (mit Schraubverschluß), stellte sich uns vor und laberte uns zu.
Das war nicht unfreundlich, sieht man von den andauernden Versuchen ab, gegen mich zu sticheln. Keine Ahnung, was das sollte, aber wir blieben freundlich und fröhlich, tranken weiter Wein und stießen mit unserem Besucher an.
Bis die Polizei kam ... Tatsächlich hatten die Nachbarn angerufen und sich beschwert. Unglaublich!, alle Leute unterhielten sich in Zimmerlautstärke.
Und so wurde ich zum ersten Mal seit vielen Jahren von der Polizei von einem gemütlich-ruhigen Trinkgelage vertrieben – in diesem Fall war's mir nicht unrecht, weil der schlecht riechende Schnauzbartträger mit dem Plastikbier irgendwann ziemlich nervte ...
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