Der Begriff »Kult« hat im Verlauf der Jahre und Jahrzehnte einen starken Bedeutungswandel durchgemacht. Ich lasse an dieser Stelle aber alle möglichen Gedanken zur Etymologie und Wortentwicklung weg … das hier ist ja kein wissenschaftlicher Blog.
Sicher aber ist: Was heute als »Kult« bezeichnet wird, muss nicht unbedingt als gut empfunden werden. Es muss vor allem alt sein, und man sollte eine spezielle Bindung zu dem Objekt haben, welches man so bezeichnet. Nur damit ist zu erklären, welche gegensätzlichen Produkte als »Kult« gelten. Was dem einen als »Kult« vorkommt, treibt andere zu Schreien des Entsetzens.
Sicher gehört die Science-Fiction-Figur des Flash Gordon dazu. Am Anfang war es ein Comic, der ab 1934 die Fantasien seiner Leser beflügelte, später kamen Romane und vor allem Filme dazu. Die Comics, mit denen Alex Raymond in den 30er- und 40er-Jahre zahlreiche Zeichner beeinflusste, wurden stilprägend und können heute sicher als »Kult« betrachtet werden.
Im Hannibal-Verlag erschien zur Buchmesse ein dickleibiges Buch, das in Form einer Luxus-Edition die Sonntagsseiten der Jahre 1934 bis 1947 präsentiert. Ich habe das Buch daheim, ich habe es auch schon durchgeblättert, und ich habe mir vorgenommen, es über die Feiertage endlich zu lesen. Es sieht toll aus, aber ich habe ein bisschen Angst davor: Was ist, wenn der »Kult« in diesem Fall nur in der Erinnerung funktioniert?
Die »Flash Gordon«-Verfilmung aus dem Jahr 1980 empfand ich – trotz des Ohrwurms von Queen – nicht als »kultig«, sondern eher als »trashig«. Die Comic-Bände aus dem Pollischansky-Verlag konnten mich in den 80er-Jahren nicht begeistern.
Mir ist klar, dass Alex Raymond zu seiner Zeit ein Genie war. Die Zeichnungen sehen immer noch toll aus. Wie sieht es allerdings mit den Texten aus? Funktionieren die Geschichten noch bei mir, sind die etwa noch »Kult« oder finde ich sie peinlich?
Aber gut: Ich lasse mich darauf ein und werde herausfinden, ob sich die Faszination einstellen kann … Bericht folgt!
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