Wenn man meint, das Jahr 2018 sei besonders seltsam, hilft es, auch mal in Unterlagen zu schauen, die zehn Jahre alt sind. In meinem Fall blicke ich da nur in den Blog – der ist nun mal mein öffentliches Tagebuch, mit Einschränkungen natürlich. Also schaue ich mir interessiert mal einige Einträge aus dem November 2008 an ...
»Mein neuer Polit-Liebling« titelte ich am 18. November und spottete über einen CSU-Politiker. Wie sehr sich die Maßstäbe verschoben haben. Heute würde man den Mann zur »konservativen Mitte« zählen, weil sich sogar rechts von der CSU eine Partei breit machen konnte.
Über den »Antiamerikanismus« schrieb ich am 22. November. Das war durchaus selbstkritisch gemeint. Aber auch hier gilt: Vergleicht man die damalige US-Regierung mit der heutigen, muss man feststellen, dass sich einiges zum Schlechteren verändert hat.
Über das Fanzine »Follow« schrieb ich am 23. November 2008 unter »Follow zum vierhundertsten« – das erreichte damals seine Ausgabe 400, die ich seltsam gelangweilt durchblätterte. In diesem Fantasy-Verein bin ich ja immer noch Mitglied, wenngleich noch genauso faul wie damals.
Unter dem Titel »Giesa-Erinnerung« ging es um einen damals aktuellen Roman der Serie »Professor Zamorra«. Kurz zuvor war der Schriftsteller Werner Kurt Giesa gestorben, den ich auch gekannt hatte, nicht sonderlich gut, aber immerhin über lange Jahre.
Aber natürlich ging es vor zehn Jahren ebenfalls um Krachmusik. Ich schrieb am 25. November über »Brat Pack knallen in die 80er-Jahre« und meinte das sehr ernsthaft. Die Band könnte ich auch mal wieder anhören.
Und Politik? Gleich noch mal. »Macht besessen« beschäftigte sich am 26. November 2008 mit einem Politiker, der damals gerade die SPD verlassen hatte. Manchmal wundert es mich, dass es diese Partei überhaupt noch gibt.
Und am 28. November 2008 schrieb ich über ein Thema, das sich in Luft und Asche aufgelöst hat. »Geheimes Buchprojekt« war so geheim, dass es nie fertigwurde und ich immer mal wieder traurig vor der Datei sitze ...
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