Ich war dann doch sehr gerührt, als der kleine Junge, der keine Sekunde hatte stillsetzen können, mir über den halben Pausenhof nachrannte, mehrfach »Herr Klaus, Herr Klaus!« rief, bis ich stehen blieb. Dann umfasste er meine Hand und sagte ganz aufgeregt: »Danke, dass du vorgelesen hast.« Er drehte sich um und rannte zurück zu den anderen Kindern, und ich ging weiter.
Heute war nämlich der »bundesweite Vorlesetag«, und ich nahm zum zweiten Mal als »Vorleser« daran teil. In einer Schule in Ettlingen, einer kleinen Stadt bei Karlsruhe, saß ich im Zimmer einer zweiten Klasse vor zwei Dutzend Kindern, die mich gebannt anstarrten.
Als Buch hatten die Lehrerin und ich »Lindbergh« ausgesucht, das wunderbar-phantastische Bilderbuch. Ich las daraus vor, zeigte den Kindern immer wieder die tollen Bilder und fragte sie Dinge. Sie waren komplett gespannt und gingen voller Euphorie mit, sie waren wirklich intensiv dabei. Man sah ihnen an, wie spannend sie die Geschichte fanden.
Danach war es richtig schwer, sie in die Pause zu schicken. Während einige gleich rausrannten, weil sie spielen wollten, drängten sich einige um mich, um mir Fragen zu stellen. Da fiel es mir richtig schwer, aus dem Raum zu gehen.
Als ich über den Pausenhof ging, winkten mir einige zu, riefen meine Namen. Und einer lief mir wirklich nach. Das berührte mich stärker, als ich vorher gedacht hätte.
2 Kommentare:
Schön! Und warum nicht »Armstrong«?
Im August erschien »Edison«. Das Buch kaufte ich übrigens in der Buchhandlung Schneider-Jung am Stadtgarten in Karlsruhe. Die haben wunderschöne Kinderbücher.
»Edison« liegt hier im Stapel, und ich kam noch nicht mal dazu, es zu lesen. Wird nachgeholt.
»Armstrong« wäre auch gut gewesen. Aber man muss sich ja irgendwie entscheiden ...
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