13 Oktober 2018

Polizeisperren in Halle 4

Man bekommt, wenn man auf einer Buchmesse ist, verständlicherweise nur einen sehr kleinen Eindruck von dem mit, was in den vielen Messehallen los ist. So wusste ich beispielsweise, dass rechtsradikale Verlage mit Ständen vor Ort sein würden, und ich hatte auch gehört, dass Politiker von rechtsradikalen Parteien auf die Messe kommen würden – aber ich sah und hörte davon eigentlich nichts. Wenn ich in meiner Science-Fiction-Filterblase unterwegs bin, habe ich ohnehin genügend zu tun ...

Als ich am Samstagmittag in die Halle 4.1 wollte, wurde es seltsam. Ich ging über den Hof, genoss die Sonne und betrat die Halle 4.0 an der Stelle, wo die großen Rolltreppen sind. Eine Traube von Menschen füllte den Innenraum aus, kaum jemand kam mehr vorwärts oder rückwärts.

Polizisten in »Riot-Cop«-Ausrüstung standen vor den Zugängen zur Rolltreppe und sperrten diese ab. Das zentrale Element der Halle 4, über das die Stockwerke verbunden sind, war auf einmal eine Sperrzone. Die meisten Menschen wussten nicht, was los war – vor allem Ausländer waren sichtbar verwirrt angesichts der Präsenz der Polizei –, und irrten ein wenig herum.

Ich fragte einige Leute, ob sie wüssten, was los sei. Einer meinte dann, »der Höcke ist da«, aber das war auch eher eine Vermutung als eine Tatsache. Wie sich was weiter entwickelte, bekam ich nicht mehr mit. Ich ging zur Treppe – auch die Fahrstühle waren allesamt gesperrt –, die eigentlich nur für Notfälle gedacht ist, und eilte diese hoch.

Auch im Treppenhaus standen Polizisten in Ausrüstung, ließen mich aber passieren. So kam ich dann doch in die Halle 4.1, wo aber die anderen Personen meines Termins mit einiger Verspätung eintrafen. Und auch dort herrschte eher Verwirrung vor. In meiner Wahrnehmung sorgten die bewaffneten Polizisten also nicht gerade für ein Gefühl der Sicherheit ...

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