Rückblick auf den Piemont-Trip im August 2012
Wir kamen aus dem Gassengewirr von Stresa heraus, den Bauch gut gefüllt mit einem ansprechenden Abendessen und gutem Wein. Die Luft war lau und erfüllt von zahllosen Stimmen in mindestens einem halben Dutzend europäischer Sprachen.
Wir überquerten die Straße, die um diese Zeit nicht mehr so stark befahren war, und kamen an die Uferpassage. Dort blieben wir stehen, genossen den Blick über den Lago Maggiore und die dahinter aufragenden Alpen, auf die Borromäischen Inseln, die wie glitzernde Kaskaden aus dem schwarzen Wasser reagten – und dann hörten wir die Musik.
Wir folgten den Klängen und kamen an einen kleinen Platz. Eine Jazz-Kapelle spielte: ein Mann am Klavier, ein Mann am Schlagzeug, ein Mann am Bass und ein Mann mit wechselnden Blasinstrumenten, der wohl der Chef des ganzen war. Bei einigen Stücken wurden die Männer von einer Sängerin unterstützt.
Spontan ließen wir uns auf einer Mauer nieder, ließen die Beine baumeln und guckten uns die Band an. Es war angenehmer Jazz, kein Swing-Gedudel, schon ein wenig moderner. Als Nicht-Experte hätte ich gesagt, dass es melodisch und abwechslungsreich war, weit entfernt vom Free-Jazz oder gar zu abgefahrenem Zeugs, schöne Soli eben und immer wieder gelungene Melodien.
Das auf Stühlen sitzende Publikum war praktisch komplett grauhaarig. Auf der Mauer saßen die jüngeren Leute, und ich fühlte mich spontan wieder sehr jung ... Angesichts der positiven Stimmung passte das.
Und es passte wirklich: nette Musik, wunderbares Wetter, der Sternehimmel über dem nachtdunklen See. Es war ein gelungener Abschluss zu einer schönen Reise.
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