David Wozniak ist ein gemütlicher Mann mit Bauchansatz, der ein freundliches Lächeln im Gesicht trägt und sonst nicht so viel auf die Reihe bekommt. Weil er Schulden hat, verfolgen ihn skrupellose Geldeintreiber, und weil er seine Gefühlswelt nicht auf die Reihe bekommt, wechselt das Verhältnis zu seiner Freundin von »hü« zu »hott« und zurück.
Das ist der Ausgangspunkt für den Film »Starbuck«, den wir uns gestern angesehen haben. Eigentlich wollten wir in den dritten »Batman«, aber dafür waren wir zu spät – dann entschieden wir uns für »Starbuck«, und ich habe es keine Sekunde lang bereut.
Der Film kommt aus Kanada, und irgendwie interessiert er keinen Menschen. Es waren exakt elf Personen im Kinosaal ... Aber ich hatte das Gefühl, diese Kinobesucher litten und lebten alle mit: An den richtigen Stellen wurde gelacht, an den ebenso richtigen Stellen herrschte Stille, und wahrscheinlich hatten da alle Tränen in den Augenwinkeln.
Es ist ein herzzereißender Film: In seinen jungen Jahren hat der »Held« nämlich eifrig Samen gesendet – und jetzt ist er unverhofft der Vater von 533 Kindern. Insgesamt 142 dieser Kinder, allesamt junge Erwachsene, möchten jetzt seine Identität wissen und endlich ihren biologischen Vater kennenlernen.
Und während Davids Freundin ein »echtes« Kind von ihm erhält, muss sich der leicht vertrottelte, aber grundsympathische David damit auseinandersetzen, dass seine nicht geplanten Kinder alle unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Wie er diese Welten kennenlernt, wie er sie erforscht und wie er immer mehr an diesen Leben teilnimmt – das ist so wunderbar geschildert, dass es mich echt mitnahm.
Na klar, das ist ein »Feelgood-Movie« oder wie immer man das neudeutsch nennt. Aber »Starbuck« ist zugleich ein Film, der mich nicht kaltgelassen hat. Von irgendwelchen hochdramatischen Superhelden-Filmen kann ich das nicht unbedingt sagen ...
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