In den letzten Jahren wurden sogenannte Virals ziemlich populär: Der singende Paul Potts wurde dank der Telekom und ihrem Flashmob-Filmchen noch berühmter, in Belgien wird eine Schießerei auf der Straße ausgetragen, in irgendwelchen Bahnhöfen tanzen die Menschen.
Das Ziel ist klar: Man möchte die Leute dazu bringen, sich die coolen Filme anzuschauen und ganz nebenbei die Werbebotschaft mitzukriegen. Virales Marketing eben, eine Botschaft soll sich wie eine Seuche verbreiten. In Punkrock-Kreisen der 80er-Jahre sagte man »spread the disease«.
Da spricht nichts dagegen. Ich mag gut gemachte Virals und gucke mir solche Filmchen gern an. Aber ich guck' ja auch gerne Kinowerbung, ärgere mich bei diesen Gelegenheiten höchstens über schlechte Vorfilme. Wenn eine Firma sich Mühe gibt, mich als Kunden zu gewinnen, finde ich das sogar sympathisch.
Absolut gelungen ist der neue Film, den die Agentur Ogilvy & Mather in Frankreich für die Marke »Tic Tac« veröffentlicht hat. Das Ding wurde schon millionenfach angeklickt, und ich weise ebenfalls auf die Youtube-Version hin.
Mag ja sein, dass da Gefühle verletzt werden oder dass der Schockeffekt zu groß ist. Aber mal ernsthaft: Alle, die in dem Film auftreten, wissen genau, was sie tun. Auch die »Passanten« sind meiner Ansicht nach Schauspieler und tun nur, als ob sie überrascht wären.
Und ... Hey, das ist doch eine gelungene Umsetzung von Endzeit-Romanen in der Tradition von Stephen Kings »The Stand« - haben wir uns das nicht immer genau so vorgestellt? Schöner Kurzfilm!
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