19 April 2012

Detonatori aus Serbien

Dass aus Jugoslawien und seinen Nachfolgestaaten richtig guter Punkrock kommt, ist eigentlich seit den späten 70er-Jahren bekannt, geriet aber wegen des dauernden politischen Hickhacks und diverser Kriege in den 90er-Jahren ein wenig in Vergessenheit.

Im Rahmen einer »Collector Series« veröffentlichte das Label Bandworm Records eine Platte mit fünf Stücken einer serbischen Band – und die ist richtig gut. Detonatori stammen aus Novi Sad, also aus Nord-Serbien; es sind drei Männer und eine Frau. Die singt aber nicht, wie das häufig üblich ist, sondern die spielt den großartigen Bass. Die seit 2008 bestehende Band hängt irgendwo zwischen den Stühlen Psychobilly und Punkrock, das macht sie ziemlich gut.

Die Stücke sind schmissig und machen Laune, der ruppige Kontrabass gibt das Tempo vor, darüber knallt die rauhe Stimme des Sängers; zudem gibt's noch gelungene Melodien, die einen unweigerlich dazu bringen, mit dem Kopf zu wackeln und mit den Füßen zu wippen. Textlich ist man auf der sicheren Seite: keine Politik, stattdessen Stücke über schmutzige Herzen, Freunde und verlorene Träume – alles in serbischer Sprache.

Saugut.

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