Heute haben Fanzines weniger Auflage als in den 80er-Jahren, kommen dafür aber mit einer ISBN und einer professionellen Gestaltung um die Ecke, nennen sich im Untertitel »Das Magazin für Phantastik« und tun so, als seien sie professionell. Mit dem Inhalt hat das nichts zu tun, doch ich freue mich ernsthaft, wenn hinter der ganzen Optik auch was vernünftiges zu finden ist.
In diesem Fall geht es um das Fanzine »Phase X«, dessen Ausgabe 8 ich zuletzt gelesen habe – und zwar richtig gern. Es erscheint im kleinen Atlantis-Verlag, der sich in den letzten Jahren richtig gemausert hat, ist als schickes Paperback gebunden und hat 124 Seiten Umfang. Der Preis von 6,90 Euro ist völlig angemessen, da gibt es nichts zu meckern.
Das Fanzine wird von Interviews und Artikeln zum Thema »Phantastische Ermittler« geprägt. Klassiker wie der Science-Fiction-Detektiv Dominic Flandry werden ebenso beleuchtet wie der Geisterjäger John Sinclair. Die Interviews sind sachkundig und meist auch unterhaltsam; ich habe sie gern gelesen. Eine bunte Mischung wird serviert, die Science Fiction ebenso umfasst wie Horror oder Fantasy.
Ausgesprochen gelungen ist die Kurzgeschichte »Angelus« der englischen Autorin Nina Allan, die mit den Erwartungen des Lesers spielt. Wenn kleine Magazine – oder Fanzines – wie »Phase X« solche Texte ausgraben und dem Leser hierzulande präsentieren, freue ich mich.
Alles in allem eine gelungene Ausgabe, der Schwerpunkt wurde gut gewählt und vor allem gut getroffen. Lesenswertes Fanzine – und es darf sich meinetwegen weiterhin als Magazin bezeichnen ...
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