Was ich bei meinem letzten Aufenthalt in Hamburg echt schmeichelhaft fand: Das Literaturhaus buchte mich in ein Literaturhotel ein. Zumindest empfand ich das Hotel Wedina in St. Georg so.
Es liegt nur wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt in einer ruhigen Seitenstraße, in der ich aber nie einen Parkplatz suchen möchte, und ist komplett auf Literatur ausgerichtet: Bücher auf den Zimmer, Bücher in der Rezeption, Bücher im Frühstücksraum. Das findet man in den sogenannten Business-Hotels nie.
Das Hotel besteht im wesentlichen aus mehreren Häusern, die sich in dieser Straße verteilen - ich war im sogenannten grünen Haus untergebracht. Um zum eigentlichen Zimmer zu gelangen, musste ich vom zweiten Stock aus wieder eine Treppe nach unten gehen – das fand ich witzig.
Und unten hatte ich ein kleines Bad, ein praktisches Zimmer sowie einen Balkon, den ich leider so gut wie nicht nutzte, von dem aus ich aber einen schönen Blick in den begrünten Innenhof hatte. Wie in einer Großstadt fühlte ich mich da nicht.
Kurzzeitig sinnierte ich darüber, wie schön es sein könnte, so ein erfolgreicher Autor zu sein: Da steigt man in schicken Hotels ab, man sitzt auf dem Balkon und genießt die gute Luft, und wenn man zum Frühstück geht, bewundert man sein eigenes Buch im Regal.
Immerhin konnte ich mein »Das Tier von Garoua« bewundern, als ich auscheckte: Das Taschenbuch stand auf einem kleinen Podest in der Rezeption, wo jeden Tag offensichtlich das Buch eines Gastes gezeigt wird. Sehr schön - gerne mal wieder!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen