Eine Erinnerung an den London-Aufenthalt im August 2011
Touristen in London haben die Eigenschaft, in Rudelverhalten zu verfallen: Man trifft sie immer an denselben Stellen. Ob es nun Deutsche sind wie unsereins oder Russen, Italiener oder Amerikaner – sie sind alle am Tower, am Picadilly Circus oder am Trafalgar Square. Es ist ja auch nachvollziehbar: Weilt man einmal in dieser englischen Metropole, ist man quasi verpflichtet, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu begutachten.
Wir verzichteten auf »Madame Tussaud's«, weil uns die Schlangen zu lang erschienen, und stellten uns zähneknirschend in die Schlange vor dem »Sherlock Holmes Museum«. Dieses beschäftigt sich – wie der Name nahelegt – mit dem klassischen Detektiv, den Arthur Conan Doyle erfunden hat, und liegt in der Baker Street. Allerdings nicht in dem Haus, in dem sich angeblich die Wohnung des Detektivs befunden hat, sondern in einer anderen Ecke.
Nach gut eineinhalbstündem Anstehen zwischen anderen Touristen aus allen europäischen Ländern, das wir durch Abstecher in den direkt nebenan liegenden »Beatles Shop« und in einen Laden für »Rock'n'Roll Memorabilia« unterbrachen (einer hielt den Platz in der Schlange besetzt), kamen wir endlich in das Museum hinein.
Auf drei Stockwerken gibt es liebevoll hergerichtete Büro- und Wohnräume, in denen sich neben vielen alten Büchern auch verstaubte Möbel, Spritzenbesteck und anderes Zeugs findet. Wir schauten uns das alles mit Interesse an und waren länger drin als alle anderen, wie mir schien – denn natürlich konnten immer nur wenige Leute gleichzeitig in den kleinen Räumen herumstöbern.
Seien wir ehrlich: So richtig toll ist es nicht. Man muss das Museum nicht gesehen haben. Aber ich nahm mir nach diesem Besuch vor, endlich mal eine anständige Sherlock-Holmes-Ausgabe zu kaufen.
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