Rückblick auf die Reise nach Südfrankreich im Juni 2010
Eigentlich war es gar nicht geplant, aber dann bot es sich doch an, in Digne-les-Bains einen Halt einzulegen. Wir waren auf der Rückfahrt von Cannes, und nach mehreren Stunden quer durch das wunderschöne Land, über kurvige Straßen mit beeindruckendem Fernblick, benötigten wir eine Pause.
Digne-les-Bains liegt direkt an der Route Napoléon, wie die Strecke zwischen Südfrankreich und Grenoble genannt wird - der große französische Kaiser zog hier vor gut zweihundert Jahren mit seiner Armee entlang. Eigentlich wussten wir nicht mehr über die Stadt, aber als wir sie durchquerten, sahen wir, dass Markt war.
Das Auto stellten wir in einer Seitenstraße ab, direkt zwischen eher hässlichen Wohnblocks. Von dort aus waren es keine fünfhundert Meter bis zum Place General de Gaulle; wir bummelten an den Marktständen vorbei, schauten uns alles interessiert an, waren aber zu faul und zu müßig, etwas zu kaufen.
Schöner war es, auf der Veranda des nebenan gelegenen Cafés zu sitzen. Wir frühstückten somit sehr spät, es gab Omelette und Getränke, und wir guckten auf den Markt hinunter, schauten uns das gemütliche Leben zwischen den kleinen Ständen an.
Bis wir auf die Idee kamen, mal nach oben zu gucken. Die Stadt liegt in einem Talkessel, sie ist rechts und links von wuchtigen Hügeln umgeben. Und einer davon schien der Ausgangspunkt für mehrere Dutzend Drachenflieger zu sein.
Sie schwebten in mehreren hundert Metern Höhe über unseren Köpfen, ein Ballett aus Eleganz und Stille, aus glitzerndem Metall und bunten Schirmen. Die Drachenflieger, manche nur noch als Punkte zu sehen, so hoch waren sie, schienen in einem eigenen Universum unterwegs zu sein, gleitend in einer beeindruckenden Höhe.
Das war der doppelte Eindruck, den Digne hinterließ: ein kleiner Markt und ein Heer von Fliegern ...
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