13 August 2010

Christian Death

Okay, wer sich auskennt, der weiß, daß diese Band von Rikk Agnew mitbegründet worden ist, der vor allem mit knallendem California-Hardcore von sich reden machte. Aber bei Christian Death machten er und seine Mitmusiker, die allesamt unter seltsamen Pseudonymen auftraten, vor allem düsteren Wave-Sound; man kann gerne auch Art Rock dazu sagen. Ich besitze nur die Platte »Ashes«, die 1985 herauskam und im Laufe der Jahre immer mal wieder zur Unterstreichung negativer Stimmungslagen herhalten mußte; da war Rikk Agnew schon nicht mehr dabei, wenn ich mich nicht irre.

Es gibt nervöse Stücke wie »Face« darauf, die schon punkig sind, deren Schlagzeug schnell durch das Stück eilt. Das Titelstück selbst und einige andere Songs wirken eher wie Hörspiele, mit hohen Frauenstimmen und schleppendem Gitarrengezirpe, wodurch der langsame Gesang noch faszinierender klingt. Herausragend aber das Stück »Lament«, das deutschen und englischen Text besitzt und eine Wehklage zum Thema Krieg enthält.

Die Band arbeitete sich generell oft an dem Thema Krieg ab, was sich am schön gestalteten Beiheft zur LP zeigt. Dabei blieb man nicht an der Oberfläche und beschreibt die Greuel, wie es Metal-Bands gerne tun, sondern hielt dem Zuhörer einen unterkühlten Spiegel vor, der – Interesse vorausgesetzt – zur Auseinandersetzung mit Kirche, Krieg und dem Menschsein zwang.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

In der Regel wird die Musik von Christian Death als Death Rock bezeichnet, das war in etwa das Äquivalent zum britischen Gothic Rock.

Du hättest noch auf die Spaltung in zwei gleichnamige Bands hinweisen können; die LP von 1985 stammt von der Band mit Rozz Williams und Valor Kand, ide jeweils eine davon anführten, Genau kenne ich mich damit aber nicht aus.