Eines der Highlights beim letzten Science-Fiction-WorldCon, den ich besucht habe, war die Rede, die Ray Bradbury hielt (komplett frei und absolut unterhaltsam) und die »standing ovations«, die der alte Mann hinterher bekam. Am heutigen Sonntag, 22. August 2010, wird Ray Bradbury sage und schreibe neunzig Jahre alt.
Wenn es einen Schriftsteller gibt, den ich seit vielen Jahren bewundere, ist es Bradbury. Er hat mit »Fahrenheit 451« einen absoluten Klassiker der Science Fiction geschrieben, der im Gegensatz zu vielen anderen Klassikern auch heute noch lesbar ist. Und mit seinen »Mars-Chroniken« hat er dem Gedanken, auf den Mars auszuwandern, eine literarische und zugleich phantastische Note verliehen.
Am besten fand ich immer seine Kurzgeschichten. Die Sammlung »Der illustrierte Mann« hielt ich im Verlauf der letzten drei Jahrzehnte immer wieder in der Hand; die Geschichten darin kann man immer mal wieder lesen, und sie bleiben einfach gut.
Er war nie »nur« ein Science-Fiction-Autor, ganz im Gegenteil: Er kam zwar aus der phantastischen Literatur, und die Phantastik spielte immer eine Rolle in seinem schaffen – aber er schrieb zeitlose Literatur, die zum Besten gehört, was im zwanzigsten Jahrhundert veröffentlicht wurde.
Es wird wohl Zeit, dass ich erneut einen seiner Romane lese. Oder mich in die Kurzgeschichten vertiefe. Bradbury wird neunzig – ein großer alter Mann feiert einen hohen Geburtstag. (Mag sein, dass es Blasphemie ist, aber ich muss zu der Gelegenheit das wunderbare Lied »Fuck Me, Ray Bradbury« anhören ...)
2 Kommentare:
'FMRB' fand ich ganz nett... so was von Devotionalien... ;)) -Big Ü.
Lieber Klaus,
... habe bei dem von Dir erwähnten "wunderbaren Lied" Tränen gelacht. Köstlich, was es so alles gibt! Ob der alte Ray es kennt? Wäre interessant zu erfahren, wie ihm so eine Hommage in Liedform gefällt. Vielleicht hat er mit dem letzten Satz ein Problem.
Danke für den link!
LG, Peter
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