07 August 2010

Warum ich Hasen mag


Zu meiner großen überraschung findet man in Buchhandlungen immer noch - oder immer wieder - das Kinderbuch »Die Häschenschule«. Das Ding stammt im Original aus den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, ist so ein richtig klassisches Bilderbuch mit gereimten Texten und steckt vor allem voller antiquierter Auffassungen von Schule, Erziehung und Geschlechterrollen.

Ich bekam das Buch selbstverständlich auch mal geschenkt. Meine Version war von einem »Alfred Hahn's Verlag K.G.« aus Hamburg (was auch heute noch auf dem Cover steht) und wurde bei te Neues gedruckt; das ist heute ein bekannter Kalenderverlag.

Ich nehme an, dass ich noch sehr klein war, als mir meine Eltern das Buch schenkten: vielleicht sechs oder sieben Jahre. Und dieser Tage hielt ich es wieder in den Händen. Abgegriffen sieht es aus, von fettigen und verschmierten Kinderhänden wohl einige hundert oder gar tausend Mal durchgeblättert.

Die im Buch erzählte Geschichte kommt mir heute völlig seltsam vor. (Punkrock ist das nicht.) Aber wenn ich das Buch anschaue, meine handschriftlichen Schmiereien vor Augen, bekomme ich nostalgische Gefühle.

Und das ist dann wahrscheinlich der einzige Grund, warum es dieses Buch immer noch auf dem Markt gibt: Irgendwo gibt es immer Menschen, die es als Kind einmal besaßen und die es jetzt vielleicht ihren Enkeln schenken wollen. Da ich keine Enkel habe, werde ich das Buch wohl einfach in mein Bücherregal stellen. Ein Platz wird sich wohl finden lassen ...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Klaus!
Beim Lesen Deiner Hasenerinnerungen kamen auch mir die nostalgischen Seufzer. :)
NaTÜRlich hab auch ich dieses Buch seit Kindesbeinen! Und es ging mir genau wie Dir: als ich es meiner Enkelin(!) vorlas, kam mir die Story plötzlich seltsam strange vor. :-))
Aber auch ich liebe das Buch und die Buntstiftkritzeleien, mit denen ich damals versucht habe, den farblosen Illustrationen links etwas von der Pracht der gegenüber liegenden Seiten einzuhauchen...
Meine Tochter ist ebenfalls kindheitsmäßig geschädigt und hat ihrer Tochter die Hasenliebe per Flohmarktkauf ermöglicht. So wird es weitergehen von Generation zu Generation.
Schön, dass es sogar gestandenen Männernm so geht! ;-)

Liebe Grüße
Kris Empting

Anonym hat gesagt…

Würde ich das Buch nicht kennen würde ich bei dem Titel an Bildungsmaßnahmen für gut aussehende Frauen denken.
Oder einen billigen Porno.

Hau Rein!
Simon