Im Vorfeld war gelästert worden: »Wenn T.V. Smith kommt, können wir das Konzert ja eigentlich bestuhlen.« Und dann war's fast so: Im Konzertraum der »Kaldaune«, dem ehemaligen »Schlachthof«, standen rechts und links Stühle und Tische, auf denen sogar Kerzen brannten, und natürlich saßen da auch die Leute.
Insgesamt hatten sich keine hundert Besucher in die »Kaldaune« verirrt. Die eine Hälfte saß herum, die andere Hälfte formte einen großen Halbkreis vor der Bühne. Und anfangs dauerte es seine Zeit, bis Stimmung aufkam.
T.V. Smith, Ende der 70er Jahre der Kopf der Adverts, ist seit Jahren allein unterwegs: ein Mann mit einer Wandergitarre und einer Mission. Sein deutsch ist besser geworden, seine Ansagen hält er in deutscher Sprache, und mit politisch eindeutigen Aussagen hält er sich auch mit 52 Jahren nicht zurück.
Und so führte er extrem unterhaltsam durch ein Programm, in dem sich seine neuen Stücke mit alten Adverts-Krachern (»Knüller« nannte er es) abwechselten. Der Applaus wurde von Stück zu Stück lauter, und gegen Ende mußte er noch fleißig einige Zugaben abliefern – ich schätze, daß der Mann fast zwei Stunden spielte.
Absolut respektabel, absolut beeindruckend; ich finde den »Fernseh-Schmidt«, wie er sich mit feiner Selbstironie nannte, großartig! Beim gemeinsamen Umtrunk in der »Alten Hackerei«, wo ich nicht so lange blieb, tauchte er dann auch noch auf – sehr schön!
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