Und wenn wir schon mal bei Fußball-Erinnerungen sind: Ich werd's wohl auch nie vergessen, wie ich im Juli 1982 im »Café Müller« in Freudenstadt saß, damals bei uns als »Café Syph« durchaus eingeführt (und von mir so auch »literarisch verewigt« in meinem Roman »Vielen Dank Peter Pank«), und die Weltmeisterschaft 1982 anschaute.
Die eine Hälfte des Publikums bestand aus Jugoslawen, viele von ihnen »gestandene Männer«, die andere Hälfte bestand aus einer Mischung jugendlicher und nicht mehr ganz so junger Trunkenbolde deutscher Nation. Den Begriff »Public Viewing« gab's noch nicht, und wir hatten auch nur einen Fernseher, auf den drei bis vier Dutzend Männer stierten, aber es gab Schnaps und Bier, und nach jedem Spiel war ich hackeblau.
Das Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Frankreich war eines der spannendsten Spiele, das ich jemals gesehen habe. Ich erinnere mich weniger an die spielerischen Details, weiß nur noch, welche Stimmung herrschte, daß wir tatsächlich »Rummenigge!« brüllten und fast ausflippten.
Das Spiel ging in die Verlängerung, und dann kam das monströse Elfmeterschießen, bei dem ich mir nicht nur die Fingernägel, sondern gleich die ganzen Fingerkuppen abnagen wollte. Unglaublich!, was für ein Spiel.
Und dann natürlich die unglaubliche Begegnung zwischen Toni Schumacher, dem deutschen Torwart, und dem französischen Stürmer Battiston. Es krachte und knallte, und Toni Schumacher, der alles andere als ein Feingeist war, semmelte den Franzosen richtig eine rein. Das war nicht fair, aber konsequent ... und später hielt Schumacher die Elfmeter-Schüsse der Franzosen zurück.
Hey, und Horst Hrubesch schoss das entscheidende Tor. Nach ihm benannte sich in den 90er Jahren die Krachpunkband Hrubesch Youth aus Hamburg ...
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