Eigentlich hätte ich es mir denken können: Wenn das Spiel um den dritten Platz ausgetragen wird und Deutschland dabei ist, wird sich kaum jemand für eine Lesung interessieren. Aber wer hätte vor einem Monat überhaupt geglaubt, daß die deutsche Mannschaft so weit kommt?
Sei’s drum: Ich fand mich einigermaßen pünktlich am Samstag abend, 8. Juli 2006, vor dem Fatal, der Studentenkneipe in Landau, ein, wo ich vor etwa drei Jahren schon einmal gelesen. Außer den Veranstaltern und den Bands war niemand da; es gab in der schönen Abendsonne ein leckeres veganes Abendessen mit Würsten vom Grill.
Die erste Halbzeit des Spiels Deutschland gegen Portugal schauten wir uns im Fatal direkt an, eine Lesung wäre jetzt wirklich fatal gewesen. Da es bis zur Halbzeit unentschieden stand, konnte ich dann doch lesen: Eine Stunde Programm gab es etwa, vor den vielleicht zwanzig Leuten, die nach wie vor größtenteils Veranstalter und Bands waren.
Nach dem Sieg der deutschen Mannschaft änderte sich das. A Martinez aus Merzig im Saarland spielten vor etwa 30 Leuten ihren Emopunk, teilweise sehr gut, teilweise ein bißchen lahm – am Feintuning muß die Band noch arbeiten, aber ansonsten hat’s mir gut gefallen.
Um Mitternacht prügelten Antitainment aus Frankfurt ihre bizarre Mischung aus Punk, Metal, Techno (oder so) und Orgel-Gequieke auf das frenetisch johlende Publikum los. Die Temperaturen im Fatal stiegen auf sehr hohe Grade, und ich kam völlig verschwitzt raus – um dann leicht angetrunken über die Autobahn nach Karlsruhe zurückzueiern. Schön war’s.
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