»Deutschland, isch liebe euch!« rief die junge Frau uns aus dem Seitenfenster ihres Autos zu, während wir an ihr vorbeigingen. »Danke für die Gastfreundschaft.« Ich war einigermaßen verduzt angesichts des Kompliments, gab nur ein breites Grinsen zurück.
Karlsruhe in der Nacht von Sonntag auf Montag: Italien tanzte auf der Straße. Wir hatten das Spiel in der Nordstadt angeguckt, waren nach Hause gefahren und gingen zu Fuß durch den Trubel der Innenstadt.
Amalienstraße, Mühlburger Tor, Kaiserstraße – alles lahmgelegt. Vor dem »La Strada« ein jubelnder Mob, durch den sich die mit Flaggen geschmückten Fahrzeuge nur schrittweise und wild hupend den Weg bahnten. Sekt spritzte durch die Luft, »Bella Italia« dröhnte durch die Straßen.
Wir gingen in die Südstadt, wo eh das Südstadt-Fest lief. Unzählige Menschen auf der Straßen, Bier floß in Strömen, direkt vor dem »Milano« ein LKW-Anhänger mit Diskotheken-Pult.
Alex und Plüschi, vor zehn Jahren schon in der alten »Steffi« und vor einiger Zeit im »Schlachthof« superaktiv in diesen Dingen, schmissen einen Hit nach dem anderen ins tobende und tanzende Publikum, »Heart of Glass« von Blondie und »Blitzkrieg Bop« von Ramones inklusive. Und ein gemeinsames »Azurro«-Gegröle mit Bierspritzen; sehr nett.
Die Polizei erwies sich um halb ein Uhr nachts wieder einmal als Spielverderber – kein Kommentar dazu. Schweißgetränkt traten wir eine Stunde später den Rückweg durch die Innenstadt an, die fast leer war. Nur noch gelegentlich kreuzten feuchtfröhliche Fans und hupende Autos unseren Weg.
Später war's, laut war's, klasse war's. Was schert uns Montag?
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