Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, als ich versprach, mich an der Vorbereitung des sogenannten Hausfestes zu beteiligen: Unser Wohnblock, in dem rund 20 Mietparteien und Eigentümer wohnen, feierte sich selbst, und ich sagte, »ich helfe gerne bei den grobmotorischen Tätigkeiten«.
Am Samstag, 22. Juli, ging es morgens um halb zehn Uhr los. Im Halbschlaf kroch ich durch das Haus und wurde erst richtig wach, als mir eine Wasserflasche im Treppenhaus zerplatzte. Es knallte enorm, und die ganze Mannschaft war in Aufregung.
Pervers fand ich die frühe Zeit trotzdem, aber da hielten sich die Temperaturen noch unter 30 Grad. Ich schleppte Bierbänke und Grillzeugs, baute Zelte auf und stellte mich gar nicht so blöd an.
Nachdem wir eingekauft hatten, ging es in der Wohnung weiter: Gemüse putzen und schneiden, was man als tapferer Hausmann eben so erledigt, wenn man sich mehr oder weniger freiwillig als Küchenhelfer verdingt. Der Couscous-Salat, den meine Lebensgefährtin zauberte, war allerdings dann auch spektakulär gut. Die bei 34 bis 36 Grad brodelnden Temperaturen in Karlsruhe leider ebenfalls.
Und »leider« war eine Reihe anderer Salate – jeder spendete irgendwas – ebenfalls sehr gut geworden. Von 18 Uhr bis etwa 20 Uhr futterte ich mich etwa vier mal quer durch das Salat-Büffet, bis ich mich kaum mehr rühren konnte. Fairerweise muß ich eingestehen, daß das viele Bier sicher auch zum Völlegefühl beitrug.
Mein »Ende« kam nach Mitternacht, als aus nicht genau geklärter Quelle (okay: wir waren’s selbst) eine Flasche Puschkin auf den Tisch hüpfte und von mir, meiner Freundin und dem Herrn Feurer vernichtet wurde. Damit wir hinterher immer wieder nüchtern wurden, tranken wir zwischen je zwei Schnäpslein stets ein Bier.
Als ich gegen halb vier Uhr morgens die Segel strich, sprach ich nur noch recht ... ähm ... unartikuliert. Die anderen Nachbarn, die sich um diese Zeit an Bierflaschen, Weingläsern oder anderem Zeugs festhielten, sprachen aber auch nicht mehr sehr fit. Also fiel ich kaum negativ auf.
Und heute? Heute mußte der ganze Mist bei tropischen Temperaturen aufgeräumt werden. Ich tat mir gründlich leid.
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