21 Juli 2006

Imperial Leather



Der Sommer ist eher die Zeit für locker-flockige Klänge, für Ska und leichten Jazz meinetwegen, gerne für den schönen Pop-Punk von Bands wie Snuff oder Psychotic Youth. Normalerweise.

Aber ich höre seit Tagen zu Hause nur eine einzige Platte (Vinyl natürlich!): »Something Out Of Nothing« von Imperial Leather. Die schwedische Band macht Anarcho-Punk, aber von der schmissigen Sorte: Die Stücke strotzen vor knalligen Melodien und kämpferischen Texten, daß es eine wahre Freude ist.

Sängerin und Sänger sind abwechselnd an den Mikrofonen, wie man es von den »Klassikern« des Genres kennt – warum kommt mir hier wieder einmal Disaffect in den Sinn? Dazu ein gewisser Sarkasmus, der mir einfach gefällt: »This time I did / next time I won’t / I set the rules / I’ll break them too« heißt es im Lied »Rocket Science«. Nett.

Erschienen ist die Platte bei Profane Existence, der Institution in Sachen Anarcho-Punk schlechthin. Das paßt.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Klaus,

danke fuer den Link zu Profane Existence, ich wusste gar nicht, dass so etwas profanes existiert und vor allem die Tourdaten finde ich recht interessant. Soweit ich es gesehen habe, muss man schon bis Muenchen oder Zuerich, um die ein oder andere Band zu sehen und zu hoeren.

Hier in Konstanz ist jedenfalls zur Zeit Sommerflaute: ausser einigen lokalen Punkrock-, RnR- und/oder Ska- Bands geht nicht viel. Trotzdem mag ich Dir gerne das Contrast-Programm empfehlen, falls Du mal auf der Durchreise (z.B. nach Zuerich) bist. Manchmal (vor allem im Herbst) spielen hier richtig gute Bands. Bett und Bier sind natuerlich inklusive.

Gruss Curry

Enpunkt hat gesagt…

Tja, als es die "Steffi" oder die "Ex-Steffi" in Karlsruhe noch gab, war es für eine Profane-Existence-Band schon selbstverständlich, auch in Karlsruhe zu spielen. Schon blöd, daß die Bands jetzt alle einen Bogen um die Stadt machen.

In Konstanz war ich in den 80er Jahren oft auf Konzerten, sowohl in der Jäger- als auch in der Cherisy-Kaserne; in der letzteren ist ja das "Contrast" untergebracht, wenn ich mich recht erinnere. RAZZIA und WALTER ELF habe ich da gesehen und haufenweise andere Bands, die ich leider teilweise vergessen habe.

Lustigerweise hat ja in der einen Kaserne mein Papa seinen Grundwehrdienst abgeleistet und in der anderen dann seinen Eid auf Führer, Volk und Vaterland abgelegt - jaja, damals im Jahr 1942, ist schon 'ne Weile her ...

Anonym hat gesagt…

Der "Kulturladen", in dem Du damals wahrscheinlich RAZZIA und WALTERELF egesehen hast, ist mittlerweile in ein anderes Cherisy-Haus gezogen und ein ganz schoener Scheissladen geworden, obwohl der Chef immer noch der gleiche isr (oder war es damals noch ein Kollektiv?). Von alternativer Szene zeugt nur noch das teure Bio-Essen. Ansonsten hat sich der "Kula" der wenig alternativen, dafuer umso konsumgeileren Konstanzer Studentenszene mit Erfolg angebiedert. Die hohen Getraenke und-
Eintrittspreise werden von der Konstanzer Studentenschaft (der ich uebrigens immernoch angehoere) ebenso gedanken- und widerstandslos hingegnommen, wie die baldige Erhebung von allgemeinen Studiengebuehren. Prinzipien wie ehrenamtliche Mitarbeit und Selbstverwaltung sind im "Kula" dem Profitdenken ebenfalls gewichen. Nee, da gehe ich lieber ins Contrast, welches der dicke Kula-Chef letztes Jahr erst mit einer dicken Mauer von seinem ach so alternativem Konsumtempel getrennt hat.

Gruss, Curry