Geschäftlich verschlug es mich am Dienstag, 30. Mai, und Mittwoch, 31. Mai, nach Hamburg. Im Auftrag der Firma hatte ich einen extrem wichtigen Termin.
Extrem wichtig, das heißt: Ich trug meinen besten Anzug und eine Krawatte. Wobei der »beste Anzug« auch schon von 1998 ist und ich feststelle, wie eng die Hose unverschämterweise im Lauf der Jahre geworden ist.
Untergebracht war ich standesgemäß im Hotel »Atlantic«. Blick aus dem feudalen Frühstücksraum auf die Außenalster, die im fürchterlichen Dauerregen sehr grau und pissig wirkte. Aus dem Fenster meines wohnungsgroßen Zimmers – inklusive großem Badezimmer, Vorraum und Büroecke – sah ich auf einen weniger romantischen Innenhof. Aber was will ich da schon sagen?
Die Einrichtung wirkte sehr plüschig; aus den Rahmen riesiger Bilder in der Hotelhalle blickten Kaiser Wilhelm und irgendwelche Schiffe auf mich herunter. Immerhin war der Gimlet in der Bar sauber gemixt (und ich hinterher ein wenig arg lustig), und der Sänger, der zur Klavierbegleitung irgendwelche Elton-John-und-so-Stücke trällerte, klang ganz vernünftig.
Nur Udo Lindenberg war nirgends zu sehen. Dabei wohnt der alternde Rockstar, der seine besten Zeiten auch schon seit über einem Vierteljahrhundert hinter sich hat, im »Atlantic«. Das zumindest erzählte mir jeder, sogar der Taxi-Fahrer wußte das.
nscheinend hatte »unser Udo«, dessen Lied »wir sind Rocker« immerhin namensgebend für die Karlsruher Krach-Kapelle Luzifers Mob war, ausgerechnet an diesem Tag und an diesem Abend besseres zu tun ...
1 Kommentar:
Da hast Du nicht viel versäumt, ich habe Udo L. schon mal persönlich getroffen, es war eher peinlich. Der Mann war gar nicht richtig da, ich tippe auf zu viel Alk und wahrscheinlich auch "kolumbianischen Sommerschnupfen".
Das war zwar in einer Bar, aber nicht der vom Atlantic, sondern in einem ganz vernünftigen, weil auch dem Punk nicht abgeneigten, Nachtclub auf St.Pauli.
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