29 Juni 2006

Bach-Kunst in Karlsruhe


Was der Karlsruher so alles mag: Da gibt es Menschen, die hüpfen durch die Alb - das ist der Bach, der durch die Stadt fließt und irgendwann in den Rhein fließt - und basteln dann allerlei Kunst zusammen.

Was man so Kunst nennt.

Sie türmen Steine aufeinander, bauen »Männle«. Sieht manchmal ganz lustig aus, manchmal aber mega-albern.

Aber was soll man von den Bewohnern einer Stadt erwarten, die Kulturhauptstadt Europas werden wollte und gnadenlos scheiterte?

4 Kommentare:

Wohlgemuth hat gesagt…

*schallend lacht*

Salut Klaus,

also, dieses Bild entbehrt ja nicht einer gewissen Komik.
Dafür sind wir in Essen ja zur Kulturhauptstadt gekührt worden - oder erwählt? - und mittlerweile schlägt sich das effektiv nieder: Der Haushalt der Germanistik an der Uni wurde um 70% gekürzt (aber ich werde bezahlt, ich möchte nicht meckern, nein niemals), das Glückauf ist Opfer eines fehlgeschlagenen Sanierungsplanes und der Berliner Platz ist eine Baustelle, weil die Stadt so gerne eine neue "Shopping Arcade" hätte.
Wir haben ja nun die Ruhr, da ist keine Bachkunst möglich, der Tiefe wegen. Doch ein Feuerwerk - Ruhr in Flammen, man machts den Düsseldorfern gerne nach - und einen Bach-Chor. Aber der macht nicht Männchen sondern "Jesus meine Freude". Auch schön.

Gut gelaunte Grüße
Ten.

Enpunkt hat gesagt…

Was das Vergeigen wichtiger Ereignisse angeht, ist Karlsruhe schon speziell: Bundesgartenschau klappte nicht, Kulturhauptstadt klappte nicht, und wenn ich mich recht erinnere, hatte man sich auch für eine Stuttgarter Olympia-Bewerbung in Stellung gebracht.

Die hiesige Beamtenstadt neigt ein bißchen zu einer sehr deutschen Mischung aus Minderwertigkeitskomplexen (»rabäh, warum sieht keiner, wie toll wir sind«) und Großkotzigkeit (da wird dann eben der 291. Stadtgeburtstag mit einer riesigen
Fete gefeiert, auch recht). Das ist eigentlich lustig.

Allerdings ... Essen als Kulturhauptstadt fand ich auch befremdlich. Görlitz hätte glatt was gehabt, finde ich, nicht zuletzt wegen der deutsch-polnischen Geschichte.

Na ja: Vielleicht fahre ich mal wieder nach Essen, gehe wie in den 80er Jahren auf ein Punk-Konzert in der »Zeche« und bilde mir dann ein, es sei Kultur.

Anonym hat gesagt…

Hey, das ist geklaut ;-)

Solche Steintürmchen in einem Bach hab ich vor *zähl* 18 Jahren im Kalifornischen San Luis Obispo in der Nähe des Highway No. 1 gesehen.
Und sogar Fotos davon (bloß wo?).

Wohlgemuth hat gesagt…

Salut Klaus,

Essen als Kulturhauptstadt repräsentativ für das gesamte Ruhrgebiet und seine Geschichte finde ich erst mal nicht befremdlich, da bin ich völlig d'accord. Aber irgendwie neigt Essen (und es ist seltsam soetwas von einer Stadt zu sagen) dazu, alles an sich zu reißen und als Solist dazustehen. Da ist die Stadt allein dann doch etwas wenig - und befremdlich in der Tat.
Die Zeche hat ihre besten Zeiten nun auch hinter sich gebracht. "Kulturelle" Punkkonzerte sind selten geworden - aber vielleicht habe ich auch nicht die entsprechende Wahrnhemung dafür, meine Musik isses ja nicht. "Kulturell" pendelt man mittlerweile selbstverständlicher zwischen Duisburg und Dortmund hin und her: Druckluft (Oberhausen), Zwischenfall und die Zeche Bochum (Bochum), die alte Thierbrauerei (Dortmund) oder das Pulp (Duisburg) - nur Mülheim a.d. Ruhr (bitte auf das a.d.Ruhr achten, das ist wichtig für die Mülheimer) fällt etwas au der Reihe; aber es steht ja auch im Reiseführer "Öde Orte" - verdientermaßen. Eine Bekannte von mir schrieb vor etwa zwei Jahren einen Reise/Wanderführer zu der Stadt. Die Erstveröffentlichung war ein Event, sogar mit Pressekonferenz im Schloss Broich bei Anwesenheit des Oberbürgermeisters. Jaha, die Mülheimer wissen halt wie es geht.

lg
Ten ;-)