Punkrock und Hardcore gibt es schon ziemlich lang; die Gelehrten streiten sich noch über offizielle Definitionen. Die Musik und die Szene sind teilweise »museal«, sprich, man findet ihre Ausprägungen in offiziellen Sachbüchern und tatsächlich auch in irgendwelchen Museen wieder. Ich höre mir dann lieber bewusst mal wieder Musik von »damals« an ...
So fing Deutschpunk nicht mit den Toten Hosen an, wie junge Leute vielleicht meinen könnten, sondern mit Bands wie Artless. Deren kurze aber heftige Existenz währte von 1979 bis 1981. Die Band war für die Szene in Nordrhein-Westfalen von große Bedeutung: weg vom studentischen Sound, wie er zeitweise geprägt wurde, hin zu dem Punk, wie man ihn eigentlich bis heute kennt.
Ihr Demo-Tape »Tanzparty Deutschland« wurde 1990 als Vinyl-Scheibe gepresst – ich kaufte mir die Platte damals auch – und ist immer noch als CD erhältlich. Auf der CD findet sich neben dem Demo mit seinen zwölf Stücken noch insgesamt 13 Stücke eines Live-Konzertes, das 1981 in Essen gegeben wurde.
Die Platte ist nix für Freunde des filigranen Gitarrenspiels, nix für Leute, die vor allem saubere Aufnahmen mögen: Das hier ist rau und authentisch, das kracht und scheppert, und es gibt wunderbar die Atmosphäre der frühen Punk-Tage wieder. Eine Entdeckung nicht nur für die jüngeren, die man auch 2019 wunderbar anhören kann.
1 Kommentar:
Wer mal in die »Tanzparty Deutschland« reinhören möchte – die gesamte Platte steht bei YouTube zur Verfügung, eingestellt vom Vertrieb und deshalb legal:
https://www.youtube.com/watch?v=2sfLL3UIodI
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